Insolvenz der Erne Group in letzter Minute abgewendet

Banken lassen der Vorarlberger Erne Group 20 Millionen Euro nach
Banken lassen der Vorarlberger Erne Group 20 Millionen Euro nachErne Gruppe
  • Drucken

Banken lassen der Vorarlberger Erne Group 20 Millionen Euro nach. Die Insolvenz des Unternehmens kann damit verhindert werden.

Buchstäblich in letzter Minute hat der Vorarlberger Metallverarbeiter Erne Group mit Sitz in Schlins (Bezirk Feldkirch) am Montag die drohende Insolvenz noch einmal abwenden können. Am Freitag war die Frist der Kreditversicherer ohne eine Lösung verstrichen, drei Hausbanken hatten sich quergelegt. Nach zähen Verhandlungen am Wochenende verzichten die Banken nun auf Forderungen von 20 Millionen Euro, der neue Eigentümer schiesst 10 Millionen Euro in das Unternehmen ein.

Die an der Erne Group engagierten Banken BTV, Hypo Vorarlberg, RBI und RLB Vorarlberg einigten sich nach intensiven Gesprächen und Verhandlungen mit dem neuen Eigentümer am Sonntagabend.  Die Hausbanken leisten einen substantiellen Sanierungsbeitrag; im Gegenzug verpflichtetet sich der Eigentümer Stephan Zöchling, die beim Unternehmenskauf im Herbst 2016 zugesagte Kapitalerhöhung durchzuführen. "Ich freue mich über dieses positive Ergebnis. Diese Einigung ist die Basis für die Sanierung und somit den Fortbestand der Erne Grou eines wichtigen regionalen Wirtschaftsmotors und Arbeitgebers “, so der Wiener Investor Zöchling, der das Unternehmen im Oktober 2016 hundert Prozent übernommen hatte.

Bei Zöchlings Plan, der auch eine Stärkung der international tätigen Erne Group im Ausland und die raschere Expansion nach Russland und in die USA beinhaltet, spielten anfangs nicht alle Hausbanken mit. Während sich die Bank für Tirol und Vorarlberg (BTV), die Hypo Vorarlberg und die Raiffeisenbank International laut Vorarlberger Medienberichten kooperativ zeigten, sollen die Raiffeisen Landesbank und die Raiffeisenbanken Walgau und Montafon bis Freitag einen Schuldenerlass verweigert haben. Als Grund wurde die schlechte Besicherung der Raiffeisen-Mittel genannt.

Wäre es zu keiner Lösung gekommen, hätte die Erne Group noch am Montag Insolvenz anmelden müssen. Insgesamt 700 Jobs standen auf dem Spiel. Die Erne Group wurde 1920 gegründet und hat sich in den vergangenen Jahrzehnten nach eigenen Angaben zu einem führenden Anbieter für Schweißfittinge in der Öl und Gas-, Kohle-, Nuklear- und Wasserkraftindustrie sowie in der Automobilindustrie entwickelt. 97 Prozent der Erzeugnisse gehen in den Export. 2015 hat das Unternehmen an seinen fünf Standorten in Vorarlberg, der Steiermark, Deutschland, den USA und dem Königreich Saudi Arabien einen Umsatz von 115 Millionen Euro erwirtschaftet.

(APA)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.