E-Bike-Hersteller Freygeist ist pleite - Österreich betroffen

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Der deutsche Hersteller von Nobel-Elektrofahrrädern ist insolvent. Auch die Niederlassung in Österreich ist betroffen.

Der deutsche Hersteller von Nobel-Elektrofahrrädern, Freygeist, ist insolvent. Von der Pleite ist auch die Niederlassung in Österreich betroffen, bestätigen Kreditschützer der APA einen entsprechenden Bericht des "Kurier". Die Investoren bangen demnach um 1,5 Millionen Euro. Das Startkapital wurde über die Crowdfunding-Plattform Companisto beschafft. Berühmtester Kunde ist laut Zeitung Vizekanzler Reinhold Mitterlehner (ÖVP), dem seine Partei das rund 4000 Euro teure Rad zum 60. Geburtstag im Dezember 2015 geschenkt hat.

Gesellschafter der deutschen Freygeist sind dem Bericht zufolge ausschließlich österreichische Unternehmen und Personen. Die deutsche Freygeist-Gesellschaft ist wiederum Alleingesellschafterin der Österreich-Tochter mit Sitz in der Wiener Ballgasse. Unklar soll sein, wer derzeit überhaupt das Unternehmen führt.

In Österreich war branchenweit der Fahrradverkauf im Jahr 2016 rückläufig. Insgesamt wurden rund 378.000 Fahrräder verkauft, 92.000 davon waren Elektroräder.

Kein Einzelfall

Die Insolvenz von Freygeist in Deutschland ist kein Einzelfall. Dem ostdeutschen Fahrradhersteller Mifa droht ebenfalls das Aus, dem zweiten Insolvenzantrag binnen zweier Jahre wurde vom Amtsgericht Halle heute stattgegeben. Das Unternehmen produziert mit mehr als 500 Beschäftigten etwa 400.000 Fahrräder im Jahr. Der Rechtsanwalt Joachim Voigt-Salus kündigte am Donnerstag vor Journalisten an, er werde Mifa als Sanierungs-Geschäftsführer neu aufstellen. Sein Ziel sei der Erhalt des Unternehmens auf Grundlage eines Vergleichs mit den Gläubigern.

Die Eigentümer-Familie Nathusius habe frisches Kapital in Millionenhöhe zugesagt - dies sei eine gute Nachricht, denn wenn die Gesellschafter bereit seien, einen Sanierungsbeitrag zu leisten, dann "sind in aller Regel auch die Gläubiger umso mehr zu mehr Kooperation bereit", sagte Voigt-Salus. Er werde in den kommenden Wochen nun prüfen, welche Optionen zur Sanierung in Frage kämen.

>>> Bericht auf "Kurier.at"

(APA/AFP)

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