Schlecker-Insolvenzverwalter klagt gegen weitere Kartelle

APA/dpa/Martin Gerten
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Die Drogeriekette Schlecker soll vor ihrer Insolvenz wegen Preisabsprachen zu viel für Produkte gezahlt haben.

Für ehemalige Beschäftigte und Vermieter der pleitegegangenen deutschen Drogeriemarktkette Schlecker gibt es einem Zeitungsbericht zufolge neue Hoffnung auf Entschädigung. Insolvenzverwalter Arndt Geiwitz habe Ende 2016 weitere Klagen gegen Unternehmen auf den Weg gebracht, die Schlecker mit verbotenen Preisabsprachen um hohe Summen gebracht haben sollen, berichtete das "Handelsblatt" am Mittwoch.

Betroffen seien ein Zuckerhersteller und andere verschiedene Süßwarenhersteller.

Laut "Handelsblatt" geht Geiwitz damit nun gegen fünf Kartelle gerichtlich vor, darunter Hersteller von Kaffee, Drogerieartikeln und Waschmittel. Er wirft ihnen vor, Schlecker über viele Jahre durch Kartellabsprachen geschädigt zu haben. Das zu viel bezahlte Geld fordert er nun zurück.

"In Insolvenzverfahren war es bisher unüblich, Kartellanten auf Schadensersatz zu verklagen", zitierte die Zeitung Geiwitz. "Wir versprechen uns davon aber sehr viel. Die Kartelle sind eindeutig belegt und das Bundeskartellamt hat entsprechende Bußgelder verhängt." Er könne beweisen, dass auch Schlecker überhöhte Preise gezahlt habe.

Die Drogeriemarktkette Schlecker hatte im Jänner 2012 Insolvenz angemeldet. Im Sommer desselben Jahres stimmten die Gläubiger für eine Zerschlagung des Unternehmens. Lieferanten bekamen ihr Geld fast komplett zurück, die 25.000 Beschäftigten und hunderte Vermieter gingen leer aus. Anfang März beginnt in Stuttgart ein Prozess gegen Anton Schlecker und seine Familie wegen möglicher Straftaten im Zusammenhang mit der Pleite.

(APA/AFP)

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