Trumps Drohungen schrecken BMW nicht von Investitionen ab

BMW-Chef Harald Krüger
BMW-Chef Harald Krüger AFP (CHRISTOF STACHE)
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BMW reagiert gelassen auf Drohungen des US-Präsidenten Donald Trump, außerhalb der USA produzierte Fahrzeuge mit Strafzöllen zu belegen.

BMW kenne sich als weltweit aktiver Konzern mit Herausforderungen durch Protektionismus aus, sagte Firmenchef Harald Krüger am Mittwoch bei einem Automobil-Kongress in Bochum. Der Autobauer könne mit seinen Werken flexibel auf neue Regularien reagieren. Der Konzern werde zudem an seinen Investitionsplanungen für Standorte festhalten - dies gelte sowohl für das US-Werk in Spartanburg als auch für ein in Mexiko geplantes Werk. BMW habe bislang mit jeder US-Regierung gut zusammengearbeitet und hoffe, dies auch weiter zu tun. Protektionismus sei aber an vielen Stellen "nicht hilfreich", mahnte Krüger.

Der Münchner Oberklasse-Autobauer hat in Spartanburg im US-Bundesstaat South Carolina gemessen an der Produktionskapazität sein weltweit größtes Werk errichtet. BMW baut dort Geländewagen - es könnten aber auch andere Fahrzeuge vom Band laufen, machte Krüger deutlich: "Sie können nie ausschließen, lokal etwas anderes zu produzieren." Dies könnte wichtig werden, wenn Trump tatsächlich Strafzölle für im Ausland wie Mexiko gefertigte Autos erhebt. Insgesamt rund 450.000 Fahrzeuge können in Spartanburg produziert werden, rund 70 Prozent davon gehen derzeit in den Export. BMW habe mit dem Werk Arbeitsplätze geschaffen und trage zum Wohlstand der Region bei, betonte Krüger.

Mitte 2016 hatte BMW zudem mit dem Bau seines ersten großen mexikanischen Werkes in San Luis Potosi begonnen. Ab 2019 soll dort der absatzstarke 3er für den Weltmarkt gebaut werden. Die jährliche Produktionskapazität des Werkes liegt bei 150.000 Stück. Es werde aber zwei bis drei Jahre dauern, bis das Werk nach seiner Fertigstellung diese Kapazität erreiche, sagte Krüger.

"Wir leben davon, dass es einen freien Welthandel und einen freien Marktzugang gibt", sagte der BMW-Chef weiter. Dies führe zu Wohlstand in allen Regionen - auch in den USA. Die Tendenz zum Protektionismus sei indes steigend: "Protektionismus ist nichts unübliches in unserer Branche." Ein ausgewogenes Absatz-Netz und flexible Werke seien aus seiner Sicht die beste Antwort.

Trump hatte via "Bild"-Zeitung den deutschen Autobauern - wie zuvor schon Herstellern in den USA und Japan - hohe Einfuhrzölle angedroht: "Ich würde BMW sagen, wenn sie eine Fabrik in Mexiko bauen und Autos in die USA verkaufen wollen ohne eine 35-Prozent-Steuer, dann können sie das vergessen."

(Reuters)

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