Landmaschinenhändler mit 68 Millionen Schulden in Konkurs

Wieder ist ein Unternehmen insolvent
Wieder ist ein Unternehmen insolventAPA/dpa
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Landmaschinenhändler FS Agrartechnik hoffte nach der Millionenpleite vor zwei Jahren auf die Zusammenarbeit mit einem deutschen Branchenriesen. Es klappte nicht. Nun folgt der Konkurs.

In Oberösterreich gibt es eine Großinsolvenz: Landmaschinenhändler FS Agrartechnik aus Ort im Innkreis hat am Landesgericht Ried ein Konkursverfahren beantragt. Wie die Gläubigerschutzverbände AKV und KSV1870 berichten, sind 22 Dienstnehmer und rund 490 Gläubiger (darunter 80 ehemalige Dienstnehmer) betroffen. Aktiva von 1,73 Millionen Euro stehen Passiva von rund 68 Millionen Euro gegenüber. Es ist die größte Insolvenz in diesem Jahr in Österreich in Bezug auf die Höhe der Gesamtschulden. Zum Insolvenzverwalter wurde Rechtsanwalt Peter Bründl aus Schärding bestellt. Die erste Gläubigerversammlung und Allgemeine Prüfungstagsatzung wurde mit 26. April festgelegt. 

Das Unternehmen von Franz Schrattenecker, das früher unter BISO Schrattenecker firmierte, war schon im Juli 2015 in eine Millionenpleite geschlittert. Es war mit Passiva von 68 Millionen Euro damals die zweitgrößte Insolvenz des Jahres nach der Zielpunkt-Pleite. Man einigte sich mit den Gläubigern auf eine Sanierung und eine Quote von 20 Prozent. Die ersten beiden Raten zu je fünf Prozent konnten  bezahlt werden. Für die restlichen 10 Prozent fehlt aber das Geld. Der Grund dafür: Das mittlerweile in FS Agrartechnik umbenannte Unternehmen war auf der Suche nach einem internationalen Partner und hatte diesen in einem der größten deutschen Agrar- und Dienstleistungsunternehmen scheinbar auch gefunden. Man unterzeichnete sogar eine Absichtserklärung über die künftige Zusammenarbeit im Groß- und Einzelhandel von Landtechnik in Osteuropa. Einen Tag vor Vertragsunterzeichnung kam Ende November überraschend die Absage. Daraufhin stellte die finanzierende Hausbank die Unterstützung ein. Die Folge war der nun eingebrachte Insolvenzantrag.

Aufgrund mangelnder Liquidität gebe es derzeit keine Möglichkeit, das schuldnerische Unternehmen fortzuführen. Es sei von einer Schließung und Verwertung des Anlage- und Umlaufvermögens auszugehen, heisst es beim KSV1870.

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