Bilfinger soll nicht noch weiter zerschlagen werden

APA/dpa
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Der ehemalige Linde-Chef Tom Blades willden deutschen Ingenieurdienstleister Bilfinger bis 2020 zurück auf ein Renditeniveau von fünf Prozent operativ bringen.

Der kriselnde Ingenieurdienstleister Bilfinger soll nach den Worten von Vorstandschef Tom Blades nach dem Verkauf des Bau- und Immobilienservicegeschäfts nicht noch mehr zerschlagen werden. "Das Thema Zerschlagung war für ich nie ein Thema", sagte Blades am Dienstag in Mannheim. Andernfalls hätte man einen Buchhalter oder Juristen an die Spitze von Bilfinger gesetzt, aber keinen Ingenieur wie ihn. Allerdings will sich das Unternehmen in den kommenden Jahren noch von Firmen mit einem Umsatzvolumen von insgesamt 500 Millionen Euro trennen - bei einem Umsatz von zuletzt 4,2 Milliarden wären das mehr als zehn Prozent.

Davon sei ein gutes Dutzend Firmen mit einem Umsatz von 150 Millionen Euro defizitär, sagte Finanzvorstand Klaus Patzak. Diese sollten zügig verkauft, saniert oder geschlossen werden. Für vier Firmen sei ein Verkauf schon beschlossene Sache. Der Großteil der Unternehmen, die nicht zum jetzt festgelegten Profil als Ingenieurdienstleister passen, seien jedoch Ertragsperlen. Ein Verkauf sei hier nicht dringend.

Auch mit Zukäufen will Bilfinger wieder wachsen, aber nicht vor 2018, wie Blades erklärte. Zunächst gelte es, das Geschäftsfeld E&T, also den Anlagenbau, zu stabilisieren. Der ehemalige Linde-Chef will Bilfinger bis 2020 zurück auf ein Renditeniveau von fünf Prozent operativ bringen nach 0,4 Prozent im vergangenen Jahr. Zwei Prozentpunkte sollen durch mehr Wachstum, drei Prozentpunkte durch Kostensenkungen hereingeholt werden. So soll das Personal in der Zentrale in Mannheim weiter reduziert werden auf 220 Mitarbeiter bis 2018. Im Herbst waren es noch 280 Beschäftigte. Anfang 2018 will Bilfinger dann aus seinem Hochhaus in Mannheim in ein kleineres Gebäude umziehen.

(Reuters)

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