Deutsche Bank holt noch zwei Österreicher in den Aufsichtsrat

Google-Sicherheitschef Gerhard Eschelbeck
Google-Sicherheitschef Gerhard EschelbeckAPA/GOOGLE
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Google-Sicherheitschef Gerhard Eschelbeck löst Ex-Siemens-Chef Peter Löscher im Aufsichtsrat der Deutschen Bank ab. C-Quadrat-Gründer Alexander Schütz bekommt ebenfalls ein Mandat. Paul Achleitner bleibt Präsident. Alle vier sind Österreicher.

Die Deutsche Bank will Teile des Aufsichtsrats neu besetzen. Zum einen wurde das Kreditinstitut im Silicon Valley fündig: der Österreicher Gerhard Eschelbeck, Sicherheitschef von Google, soll in das Aufsichtsgremium einziehen, teilte die Deutsche Bank am Donnerstagabend in Frankfurt mit. Außerdem rückt Alexander Schütz, ein Vertreter des neuen chinesischen Großaktionärs HNA, in das Gremium ein. Schütz soll den ehemaligen Haniel-Vorstand Klaus Rüdiger Trützschler ersetzen.

"Wir freuen uns, dass ein weiterer Ankerinvestor auf den langfristigen Erfolg der Deutschen Bank setzt", sagte der Aufsichtsratsvorsitzende Paul Achleitner, ebenfalls ein Österreicher. Schütz ist Gründer und Vorstand des Vermögensverwalters C-Quadrat. C-Quadrat verwaltet die Deutsche-Bank-Aktien der HNA-Gruppe. Der chinesische Mischkonzern war Mitte Februar bei der Deutschen Bank mit gut drei Prozent als neuer Großaktionär eingestiegen - und hat eine moderate Erhöhung der Anteile nicht ausgeschlossen. Das Geldhaus will in der nächsten Woche seine rund acht Milliarden Euro schwere Kapitalerhöhung starten. Mit dem Geld will die Deutsche Bank nach den teuren Sünden der Vergangenheit wieder in die Offensive gehen.

IT-Experte Eschelbeck soll nach dem Willen des Aufsichtsrats die Nachfolge des ebenfalls aus Österreich stammenden und nun ausscheidenden Ex-Siemens-Chefs Peter Löscher antreten. Dieser steht auf der Hauptversammlung am 18. Mai nicht für eine Wiederwahl bereit.

Der frühere Allianz-Finanzvorstand Achleitner war im Frühjahr 2012 mit den beiden Vorstandschefs Anshu Jain und Jürgen Fitschen an den Start gegangen. Die Doppelspitze sollte die Deutsche Bank in die Ära nach Josef Ackermann führen, erwies sich aber recht bald als glücklos und wurde 2015 von John Cryan ersetzt. Achleitner hatte den Briten frühzeitig an Bord geholt. Kritiker monierten allerdings, der Aufsichtsratschef habe den nötigen Führungswechsel viel zu spät eingeleitet, die Bank habe deshalb bei ihrer Sanierung wertvolle Zeit verloren.

Der bis 2018 gewählte frühere SAP-Chef Henning Kagermann will nicht für eine weitere Amtszeit in dem Kontrollgremium kandidieren. Der Aufsichtsrat sei sich bereits jetzt einig, der Hauptversammlung 2018 den Deutschland-Chef der Prüfungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers, Norbert Winkeljohann, als Kagermanns Nachfolger vorzuschlagen.

(APA/dpa)

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