Milliardenstrafe für brasilianischen Konzern Odebrecht in USA

A worker cleans the corporate logo of the Odebrecht SA construction conglomerate at its headquarters in Sao Paulo
A worker cleans the corporate logo of the Odebrecht SA construction conglomerate at its headquarters in Sao PauloREUTERS
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Der Mischkonzern soll Schmiergeld in Höhe von 788 Millionen Dollar in zwölf Ländern - vor allem in Lateinamerika - gezahlt haben.

Der brasilianische Mischkonzern Odebrecht ist in den USA wegen eines Schmiergeldskandals zu einer Strafe von rund 2,6 Milliarden Dollar (2,45 Milliarden Euro) verurteilt worden. 2,39 Milliarden Dollar sollen in Brasilien gezahlt werden, 93 Millionen Dollar an die Vereinigten Staaten und weitere 116 Millionen Dollar an die Schweiz, sagte Richter Raymond Dearie am Montag in einem New York.

Odebrecht soll Schmiergeld in Höhe von 788 Millionen Dollar in zwölf Ländern - vor allem in Lateinamerika - gezahlt haben, um so an lukrative Aufträge heranzukommen. Das Geld soll zum Teil über US-Banken geflossen sein.

Das Oberste Gericht Brasiliens machte vergangene Woche den Weg für Korruptionsermittlungen gegen zahlreiche Minister und Dutzende Parlamentsabgeordnete frei. Zu den Politikern gehören der Kabinettschef von Präsident Michel Temer sowie der Außen-, Handels-und Landwirtschaftsminister. Auch führende Oppositionspolitiker sind betroffen, darunter die Ex-Präsidenten Luiz Inacio Lula da Silva und Dilma Rousseff.

Die Ermittlungen gründen sich auf Aussagen von Odebrecht-Mitarbeitern. Medienberichten zufolge wird den Politikern vorgeworfen, gegen den Erhalt von Schmiergeldern geholfen zu haben, an Aufträge des staatlichen Ölkonzerns Petrobras zu kommen.

Den Ermittlern sollen Beweise vorliegen, dass beim Bau der Sportstadien für die Fußball-Weltmeisterschaft 2014 in Brasilien ebenfalls illegal Gelder geflossen seien. Odebrecht hat mindestens vier der zwölf WM-Stadien gebaut. Zahlreiche Politiker haben die Anschuldigungen zurückgewiesen und die Aussagen der Odebrecht-Mitarbeiter als unglaubwürdig bezeichnet.

(APA/Reuters)

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