Baukonzern Porr forciert Präsenz in Deutschland

Porr-Chef Karl-Heinz Strauss
Porr-Chef Karl-Heinz StraussAlexandra Eizinger
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Der börsennotierte Baukonzern Porr konnte im Vorjahr sowohl bei Umsatz als auch Gewinn zulegen.

Der Umsatz des Baukonzerns Porr stieg im Vorjahr um 8,8 Prozent von 3,14 auf 3,42 Milliarden Euro, das Konzernergebnis um 9,5 Prozent von 61,0 auf 66,8 Millionen Euro. Der Auftragsbestand erhöhte sich um 4,9 Prozent auf 4,8 Milliarden Euro, teilte Porr am Dienstag im Vorfeld der Bilanzpressekonferenz mit.

Mit diesem Ergebnis blieb der Baukonzern leicht hinter den Analystenerwartungen zurück. Diese hatten im Mittel einen Nettogewinn von 67,8 Millionen und einen Umsatz von 3,5 Milliarden Euro erwartet.

Im Ausblick für die Business Unit 1 - diese umfasst die Aktivitäten in Österreich, der Schweiz und Tschechien und ist der größte Geschäftsbereich - gibt sich der Baukonzern optimistisch. Neben der guten Marktposition und dem hohen Auftragsbestand liege dies in der Struktur der Auftraggeber, heißt es im Geschäftsbericht.

Der Gewinn je Aktie (EPS) vermehrte sich um gut 10 Prozent von 2,02 auf 2,23 Euro. An die Anteilseigner soll nun eine Dividende von 1,10 je Aktie ausgeschüttet werden - starker Kernaktionär ist das Syndikat um die Gruppen Ortner und Strauss mit einer Mehrheitsbeteiligung von 53,7 Prozent, der Rest befindet sich im Streubesitz. Im Jahr davor gab es 1 Euro je Aktie plus 50 Cent Sonderdividende.

"2016 war ein tolles Jahr - auch 2017 wird nach 2014 und 2015 wieder ein Rekordjahr", sagte Porr-Chef Karl-Heinz Strauss bei der Bilanzpressekonferenz.

Wachstumsmarkt Deutschland

Die Porr  will in Deutschland weiterhin massiv wachsen. Die Produktionsleistung soll dort heuer gegenüber 2016 von mehr als 800 Mio. auf "deutlich über eine Milliarde Euro" zulegen, so Karl-Heinz Strauss. "Wir werden komplett flächendeckend vertreten sein."

In dem Nachbarland könne die Porr "im Verkehrswegebau in Zukunft gutes Geld verdienen". Die Deutschen hätten dafür jährlich 100 Milliarden Euro im Budget, hinzu kämen weitere 260 Milliarden Euro über die nächsten zehn bis 15 Jahre verteilt. Die Österreicher rechnen sich bei der Ausschreibung öffentlicher Aufträge gute Chancen aus.

"Der Markt Deutschland ist für uns eine klare Wachstumsstrategie und wir werden noch das eine oder andere Unternehmen dazukaufen", bekräftigte der Porr-Chef. Zuletzt hatte der Konzern den deutschen Tiefbauspezialisten Oevermann mit über 800 Mitarbeitern um rund 60 Mio. Euro übernommen. "Mit Oevermann und unserem Engineering werden wir vom Sanierungsboom in Deutschland profitieren."

Die Porr habe in den vergangenen zwei Jahren kräftig in Akquisitionen und Mitarbeiter investiert. Der Personalstand in Deutschland soll heuer gegenüber 2016 von über 3.000 auf fast 4.000 weiter steigen. "Es ist uns gelungen, sehr gutes Schlüsselpersonal zu gewinnen - teilweise aus Österreich, teilweise aus Osteuropa", sagte Strauss. Die Mitarbeiter würden in den Porr-Akademien in Österreich und Polen ausgebildet und nach Deutschland geschickt. Denn es sei dort schwer, gewerbliches Personal zu bekommen.

Mit der Übernahme der Franki Tiefbau (mit der Marke "Frankipfahl") und der Marke Stump, die von der Alpine stammt, sowie mit der Marke Porr gehöre der österreichische Baukonzern in Deutschland bereits "zu den Top-3-Spezialtiefbauunternehmen", betonte Strauss. Auch der Hochbau habe "eine signifikante Größe".

2016 verzeichnete die Porr in Deutschland einen Auftragsbestand von mehr als 1,3 Milliarde Euro, der Auftragseingang lag den Angaben zufolge bei 860 Millionen Euro.

(APA)

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