Österreichs größter Industriekonzern verlangt zig Millionen vom rumänischen Staat. Dieser blieb der OMV die Kosten für Beseitigung von Umweltschäden aus Zeiten der staatlichen Petrom schuldig.
Wien/Bukarest. Es gibt Ärger im rumänischen Öldorado der OMV. Zwar lieferte der ehemalige Staatskoloss Petrom auch 13 Jahre nach der Übernahme durch die Österreicher den Löwenanteil der OMV-Jahresproduktion. Doch mit dem Miteigentümer, dem rumänischen Staat, befindet sich das Unternehmen unterdessen auf Kolissionskurs. Bukarest halte sich nicht an den Privatisierungsvertrag und schulde dem Konzern zig Millionen Euro, beschwert sich die OMV. Seit einigen Wochen ist das jahrelang schwelende Zerwürfnis nun quasi amtlich. Am siebenten März klagte das Unternehmen den rumänischen Staat vor dem internationalen Schiedsgericht in Paris, bestätigt ein OMV-Sprecher auf Anfrage der "Presse" - darüber hinaus wollte er das laufende Verfahren allerdings nicht kommentieren.
Konkret geht es um 34 Millionen Euro, die das osteuropäische Land der OMV für die Beseitigung historischer Umweltschäden und Altlasten aus der Zeit der staatlichen Petrom schulde, erkläutert der Konzern in seinem Geschäftsbericht, der zu Wochenbeginn veröffentlicht wurde. Der "Annex P" im Privatisierungsvertrag sieht vor, dass der Staat, für die Sanierung der Umweltschäden geradestehen muss, die in 50 Jahren Staatsbetrieb Petrom entstanden sind. 34 Millionen Euro mögen für einen Milliardenkonzern wie die OMV nicht sonderlich viel sein. Doch in Summe geht es nach Ansicht des Unternehnmens um deutlich mehr: Über eine halbe Milliarde Euro (542 Millionen Euro) müsse Bukarest demnach noch für die Aufräumarbeiten der OMV bezahlen.