Finanzinvestoren wollen Stada von der Börse nehmen

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Die Finanzinvestoren Bain Capital und Cinven bieten 5,3 Milliarden Euro für den deutschen Arzeimittelhersteller Stada, dessen Börsennotierung eingestellt werden soll.

Der hessische Arzneimittelhersteller Stada soll nach der Übernahme durch die Finanzinvestoren Bain Capital und Cinven von der Börse genommen werden. "Mittel- oder langfristig" solle die Börsennotierung eingestellt werden, heißt es in dem am Donnerstag veröffentlichten Angebotsprospekt. Kommt das Investoren-Duo nach der Angebotsfrist auf mindestens 90 Prozent, kann es die übrigen Kleinaktionäre zwangweise abfinden (Squeeze-Out). Finanzinvestoren strengen meist ein Delisting an, um freie Hand bei der Führung ihrer Beteiligungen zu haben, etwa um mehr Schulden aufnehmen zu können. Bain und Cinven bieten 66 Euro je Stada-Aktie.

Die Anteilseigner haben von Freitag an bis zum 8. Juni sechs Wochen lang Zeit, die Offerte anzunehmen. Sie steht unter der Bedingung, dass mehr als 75 Prozent von ihnen ihre Stada-Aktien abgeben. Eine große Debatte über die 5,3 Milliarden Euro schwere Übernahme auf der Hauptversammlung will Stada vermeiden. Das Aktionärstreffen wird deshalb vom 8. Juni auf 30. August - den gesetzlich spätest möglichen Termin - verlegt. Bis dahin dürfte die Übernahme unter Dach und Fach sein. Bain und Cinven rechnen bis Mitte Juli mit grünem Licht von den Wettbewerbsbehörden. Ein Stada-Sprecher begründete die Verschiebung damit, dass die Abstimmungen auf dem Aktionärstreffen bereits die künftigen Mehrheitsverhältnisse widerspiegeln sollten.

Am Stada-Vorstand um Matthias Wiedenfels wollen Bain und Cinven offenbar festhalten. In dem Prospekt heißt es mehrfach, die Finanzinvestoren wollten "das aktuelle Management" bei seiner Strategie unterstützen. "Dabei gehen Bain und Cinven davon aus, dass die Umsetzung dieser Strategie Zeit und signifikanten Aufwand erfordert." Eine Zerschlagung von Stada wird in dem Dokument ausgeschlossen. Vorstand und Aufsichtsrat von Stada signalisierten, dass ihr vorgeschriebenes Votum zu der Übernahme positiv ausfallen werde. Beide gingen davon aus, dass sie den Aktionären den Verkauf ihrer Anteile empfehlen könnten.

(Reuters)

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