Gewerkschaft gegen Fusion Thyssen-Tata

(c) Imago
  • Drucken

Am Mittwoch wird in Duisburg gegen die Pläne des Thyssen-Krupp-Vorstands demonstriert.

Berlin. Die IG Metall hat von der ThyssenKrupp-Führung einen Abbruch der Gespräche über eine Fusion der Stahlsparte mit dem Konkurrenten Tata Steel gefordert. „Der Vorstand soll seine Fusionspläne zu den Akten legen und mit uns beraten, wie der Konzern nach vorne gebracht werden kann“, sagte gestern der IG-Metall-Vertreter im Aufsichtsrat von ThyssenKrupp Steel Europe, Detlef Wetzel.

„Der Stahlbereich ist auf der Höhe der besten Unternehmen der Branche.“ Der Konzern habe aber überzogene Renditeerwartungen. Vorstandschef Heinrich Hiesinger spricht seit dem vergangenen Jahr mit Tata Steel über eine Stahlfusion. Zusammen würden sie den nach ArcelorMittal zweitgrößten europäischen Stahlkonzern schmieden.

Demonstration geplant

Am Mittwoch wollen die Stahlkocher in Duisburg gegen die Fusionspläne und einen drohenden Stellenabbau durch die Restrukturierungspläne von Stahlchef Andreas Goss demonstrieren. Der frühere IG-Metall-Chef Wetzel gehört dabei zu den Rednern. „Wir befürchten, dass durch die Restrukturierung rund 4000 Jobs wegfallen.“ Im Zuge einer Fusion mit Tata würde es zu einem weiteren gravierenden Arbeitsplatzabbau in Deutschland kommen. „Man kann nicht sagen, die englischen Standorte werden nicht angetastet, aber in Deutschland holt man die Keule raus.“ Das Tata-Management hatte dem lange Zeit verlustreichen Werk im britischen Port Talbot eine Bestandsgarantie für fünf Jahre und Investitionszusagen gegeben. „Wir sehen nicht, was ein Joint Venture mit Tata bringen soll“, sagte Wetzel, der stellvertretender Aufsichtsratschef von ThyssenKrupp Steel Europe ist.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 03.05.2017)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.