Eurowings steigt groß ins Mallorca-Geschäft ein

Eurowings
EurowingsAPA/dpa/Alexander Heinl
  • Drucken

Die Lufthansa-Billigtochter baut ihr Netz massiv aus und macht Niki und Ryanair Konkurrenz.

Palma/Wien. Man muss ein Unternehmen nicht gleich kaufen, um das Geschäft zu übernehmen: Den Beweis dafür tritt gerade die Lufthansa an. Sie baut ihre Billigtochter Eurowings massiv aus und springt in die Lücke, die die strauchelnde Air Berlin hinterlässt. Eurowings hat mit Palma de Mallorca die erste Basis im nicht deutschsprachigen Ausland eröffnet und bedient von dort 23 Ziele in Deutschland, Österreich und der Schweiz.

Eurowings-Geschäftsführer Oliver Wagner rechnet im ersten Jahr mit einer Million Passagieren, womit die Lufthansa-Tochter hinter der Noch-Air-Berlin-Tochter Niki (die mit TUIFly fusioniert werden soll) und Ryanair auf Platz drei läge. Mittelfristig will Wagner auf der Ferieninsel Marktführer werden, zumal die Zukunft von Niki in der Luft hängt: Die Prüfung des TUIFly-Deals durch die EU-Kartellbehörden könnte bis 2018 dauern.

Österreich profitiert von der Expansion: Zum einen gibt es Direktverbindungen von Palma nicht nur nach Wien, sondern auch nach Salzburg, Linz und Graz. Zum anderen kommt das Personal der sechs Airbus A320, die in Palma stationiert werden (vier im ersten Schritt, zwei folgen), von Eurowings Europe. Deren flugrechtlicher Sitz ist in Wien. Über mangelnde Nachfrage kann sich Eurowings nicht beklagen: Für die 100 Piloten- und Flugbegleiterjobs gab es 2500 Bewerbungen.

Ungeachtet dessen stationiert die AUA-Mutter Lufthansa zu den drei bestehenden Eurowings-Maschinen noch drei weitere in Wien.

Mallorca profitiert von massiven Buchungsrückgängen wegen der unsicheren politischen Lage in der Türkei, am Roten Meer und in Nordafrika. Nach zwölf Millionen Gästen werden heuer 15 Millionen erwartet. (eid)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 27.05.2017)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.