Japanische Bank Nomura wählt Frankfurt als Brexit-Exil

AFP (TORU YAMANAKA)
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Der Verband der Auslandsbanken erwartet, dass durch den Brexit in den nächsten zwei Jahren 3000 bis 5000 Arbeitsplätze in Frankfurt entstehen. Auch die japanische Nomura will Jobs von London nach Frankfurt verlagern.

Die japanische Investmentbank Nomura hat sich für Frankfurt als künftigen EU-Standort entschieden. Um auch nach dem Brexit alle Dienstleistungen in der Europäischen Union anbieten zu können, beantragte die Bank eine Lizenz für eine neue Tochtergesellschaft am Main, wie Nomura am Dienstag mitteilte. Nomura zählt 3000 Beschäftigte in Europa, die meisten davon in London. Die Bank wollte sich nicht dazu äußern, wie viele Jobs nach Frankfurt verlagert werden. Die meisten Banker dürften aber auch nach dem Brexit in London bleiben.

Nach dem geplanten EU-Austritt Großbritanniens brauchen in London ansässige Finanzinstitute eine eigene Gesellschaft mit Banklizenz in einem EU-Land, um ihre Produkte und Dienstleistungen in den verbleibenden 27 Mitgliedstaaten vertreiben zu dürfen.

Der Verband der Auslandsbanken erwartet, dass durch den Brexit in den nächsten zwei Jahren 3000 bis 5000 Arbeitsplätze in Frankfurt entstehen. Erst vergangene Woche hatte Daiwa Securities angekündigt, eine Lizenz für eine neue Tochter in Frankfurt zu beantragen. Daiwa ist Japans zweitgrößter Wertpapierhändler nach der Nomura-Tochter Nomura Securities. Der Standortvermarkter Frankfurt Main Finance rechnet in den nächsten Wochen mit weiteren Entscheidungen. Die "Welt am Sonntag" hatte berichtet, die US-Investmentbank Morgan Stanley wolle ihr Personal in Frankfurt auf rund 400 Banker verdoppeln.

(Reuters)

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