Thyssenkrupp streicht bis zu 2500 Jobs in der Verwaltung

APA/dpa/Roland Weihrauch
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Der deutsche Stahl- und Technologiekonzern ThyssenKrupp setzt den Sparstift an.

Thyssenkrupp treibt inmitten der laufenden Stahl-Fusionsverhandlungen mit Tata Steel den Abbau von Arbeitsplätzen in der Verwaltung voran. Dort würden in den nächsten drei Jahren 2000 bis 2500 von insgesamt 18.000 Stellen gestrichen, teilte der Konzern am Dienstag mit. Rund die Hälfte davon würden in Deutschland wegfallen. Das Management bezifferte die Verwaltungskosten auf 2,4 Milliarden Euro. Diese sollten binnen drei Jahren um 400 Millionen Euro gesenkt werden, um die Gewinnziele zu erreichen. Anvisiert wird ein operativer Gewinn (bereinigtes Ebit) von zwei Milliarden Euro, zuletzt wurden aber nur knapp 1,5 Milliarden erzielt.

Thyssenkrupp-Chef Heinrich Hiesinger nimmt den Mischkonzern mit seinen rund 159.000 Mitarbeitern derzeit unter die Lupe. Das Management hat bereits mehrere Sparprogramme aufgelegt, die sich zum Teil überschneiden. So soll die Stahlsparte in den nächsten drei Jahren die Kosten um 500 Millionen Euro reduzieren. Auf den Verwaltungsbereich entfallen dabei Einsparungen von 60 Millionen Euro und ein Stellenabbau von 400 bis 600 Jobs. Sie sind in den am Dienstag angekündigten Zahlen bereits enthalten. Im schwächelnden Anlagenbau will Hiesinger mehr als eine halbe Milliarde Euro einsparen.

Die Aktie von Thyssenkrupp legte am Dienstag zeitweise um drei Prozent auf ein Sechs-Jahres-Hoch von 26,97 Euro zu. Das Management wolle die Kostensenkungen vor der geplanten Fusion mit Tata Steel forcieren und auch während des voraussichtlich längeren Genehmigungsverfahrens der EU-Kommission nicht untätig sein, schrieben die Stahlexperten von Jefferies.

Thyssenkrupp verhandelt bereits seit dem vergangenen Jahr mit Tata über einen Zusammenschluss der Stahlgeschäfte. Dem Betriebsrat zufolge hat Finanzchef Guido Kerkhoff eine Entscheidung in dem noch bis Ende September laufenden Geschäftsjahr 2016/17 in Aussicht gestellt. Investoren berichteten, dass Kerkhoff sich in Gesprächen optimistisch gezeigt habe, dass es zu einer Fusion kommt. Zusammen würden die Unternehmen den zweitgrößten europäischen Stahlkocher nach ArcelorMittal schmieden.

(Reuters)

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