Trump: "Apple hat mir drei große Fabriken versprochen"

US-PRESIDENT-TRUMP-HOLDS-RALLY-IN-YOUNGSTOWN,-OHIO
US-PRESIDENT-TRUMP-HOLDS-RALLY-IN-YOUNGSTOWN,-OHIOAPA/AFP/GETTY IMAGES/Justin Merr
  • Drucken

Der Technologie-Konzern soll nach Darstellung des US-Präsidenten verstärkt auf Produktion im Heimatland setzen.

Apple-Chef Tim Cook setzt nach Darstellung von Präsident Donald Trump verstärkt auf die USA als Produktionsstandort. Er habe mit dem Manager gesprochen, sagte Trump in einem am Dienstag veröffentlichten Interview des "Wall Street Journals". "Er hat mir drei große Fabriken versprochen - groß, groß, groß."

Apple will die Ankündigung von Trump nicht kommentieren. Trump verlangt von US-Konzernen, wieder verstärkt in ihrer Heimat zu produzieren und will so die Industrie beleben und Arbeitsplätze schaffen.

Apple iPhones und andere Geräte werden - wie die meiste Elektronik - vor allem in China hergestellt. In Asien befinden sich weite Teile der Zuliefererkette und auch große Reserven günstiger und qualifizierter Arbeitskräfte. Deswegen gilt es in der Branche als unwahrscheinlich, dass Smartphones effizient in den USA produziert werden können.

Motorola versuchte es als gut finanzierte Google-Tochter im Jahr 2013. Das Smartphone Moto X wurde zur Überraschung der Branche in einem einstigen Nokia-Werk in Texas montiert. Ein Argument für die Produktion in den USA war der kurze Weg zu den Kunden: Das Moto X konnte man bei der Bestellung personalisieren, indem viele verschiedene Farben und Gehäuse-Varianten zur Auswahl standen.

Fabrik für Pro-Mac in Texas existiert bereits

Das Motorola-Werk konnte zum Start 100.000 Geräte pro Woche herstellen, es hieß, die Kapazität könne auch auf einige Millionen ausgebaut werden. Dazu kam es aber nicht: ein durchschlagender Erfolg des Modells blieb aus, Google verlor zudem wenig später das Interesse an Motorola und verkaufte den Handy-Pionier Anfang 2014 an den chinesischen PC-Hersteller Lenovo. Die Produktion in Texas wurde noch im selben Jahr dichtgemacht.

Apple hat bereits ein Werk in den USA: Der Konzern siedelte in Texas 2013 die Produktion seines Computers Mac Pro an. Die Geräte sind für Kreativ-Profis gedacht, die zum Beispiel viel Rechenleistung für Videoschnitt oder Bildbearbeitung brauchen. Die Pro-Macs sind teuer und werden in kleinen Stückzahlen gebaut. Zumal das Modell seit 2013 nicht mehr aktualisiert wurde: Apple hatte sich mit der Design-Entscheidung, auf zwei mittelstarke Grafikkarten zu setzen, in eine Sackgasse manövriert und kündigte vor kurzem die Entwicklung eines komplett neuen Modells an. Wo das gebaut wird, ist unbekannt.

Seine iPhones lässt der Konzern lokal nur in Ländern bauen, wo es ansonsten Verkaufsbeschränkungen gäbe. So wurde mit dem asiatischen Produktionspartner Foxconn eine Fertigung in Brasilien aufgesetzt, um einem Einfuhrzoll von 30 Prozent zu entgehen. Und in Indien soll es eine Voraussetzung für die Eröffnung von Apple Stores gewesen sein. Apples einzige verbliebene eigene Fabrik befindet sich im irischen Cork und stellt iMac-Computer her.

(APA/Reuters)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

POLITICS-US-TRUMP-FOXCONN
Unternehmen

"3000 Jobs für Amerikaner": Apple-Zulieferer Foxconn baut Werk in den USA

Präsident Trump sparte bei der Präsentation des Deals mit Foxconn-Ceo Terry Gou nicht mit Eigenlob: "Wäre ich nicht gewählt worden, würde er unter Garantie keine zehn Milliarden Dollar investieren."
Apple demonstrates phone repair service in Sunnyvale, California
Tech-News

Foxconn bietet mit Apple und Dell für Toshiba-Chipsparte

Apple nun offiziell Teil des Bieterkonsortiums rund um Foxconn. Apple startet erneut einen Versuch sich aus der Abhängigkeit Samsungs zu lösen.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.