2016 hat Amazon nur 16,5 Millionen Euro abgeliefert. Das Unternehmen beruft sich auf die Gesetze. Man zahle in jedem Land, in dem man aktiv sei, alle erforderlichen Steuern.
Die europäische Politik stemmt derzeit gegen Modelle, mit denen vor allem US-Konzerne wie Apple, McDonald's und Amazon ihre Steuerlast zum Teil auf ein Minimum drücken. Noch scheint das Unterfangen von noch nicht allzu viel Erfolg gekrönt zu sein. Denn wie die britische Tageszeitung "The Guardian" berichtet, habe der US-Onlineriese in Europa im Jahr 2016 nur 16,5 Millionen Euro Steuern abgeliefert. Das entspreche einer Steuerlast von 0,07 Prozent. Der Jahresumsatz von Amazon Europe habe immerhin bei 21,6 Milliarden Euro gelegen. Der Vorsteuergewinn, denn das Unternehmen mit Sitz in Luxemburg, erzielt habe, betrug demnach 59,6 Millionen Euro erzielt.
Amazon beruft sich auf die Gesetze. Man zahle in jedem Land, in dem man aktiv sei, alle erforderlichen Steuern, wird ein Sprecher des Konzerns zitiert. Seit 2010 habe man 20 Milliarden Euro in Europa investiert und plane, die Zahl der Mitarbeiter bis Jahresende auf 65.000 zu erhöhen.
Im zweiten Quartal 2017 hatte Amazon die Anleger aufgrund steigender Investitionskosten mit einem Gewinneinbruch von 77 Prozent auf 197 Millionen Dollar abgeschreckt. Doch war der Umsatz um 25 Prozent auf 38 Milliarden Dollar gestiegen, und dass Amazon Wachstum wichtiger ist als Gewinne, ist nicht neu. Dennoch hatten die Anleger die Aktie abgestraft und Amazon-Gründer Jeff Bezos den Titel des reichsten Mannes der Welt, den er einen Tag lang innehatte, vorerst wieder weggenommen. Das Unternehmen aus Seattle hat die Anleger gewarnt, dass im laufenden Quartal ein Betriebsverlust von bis zu 400 Millionen Dollar droht.
(red.)