Polnisches Startup will im Burgenland 3D-Metalldrucker entwickeln

BURGENLAND-WAHL 2015: NIESSL
BURGENLAND-WAHL 2015: NIESSLAPA/ROLAND SCHLAGER
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In Neutal könnten in einigen Jahren 3D-Metalldrucker "Made in Burgenland" hergestellt werden.

Geht es nach den Plänen des polnischen Startup-Unternehmens 3DGence, könnten in Neutal in einigen Jahren 3D-Metalldrucker "Made in Burgenland" hergestellt werden. Pläne für die Betriebsansiedlung präsentierten Landeshauptmann Hans Niessl (SPÖ) und der Investor Michael Solowow am Freitag in Eisenstadt.

Bis zu 20 Mio. Euro sollen durch das Unternehmen in den kommenden drei Jahren in Forschung, Entwicklung und Innovation investiert werden, erläuterte Niessl. Ansiedeln will sich der Betrieb im Technologiezentrum in Neutal, wo rund 500 Quadratmeter angemietet werden.

Die Entwicklung gehe immer schneller. Trotz anfänglichen Ängsten habe es nach jeder industriellen Veränderung am Ende mehr Arbeitsplätze gegeben, meinte Niessl: "In Wahrheit haben wir zwei Möglichkeiten: Entweder wir sind bei der Modernisierung und Digitalisierung mit dabei, oder wir sind nicht dabei - und nicht dabei sein, heißt, diese Dynamik des Landes zu bremsen".

Man sei in den Gesprächen sehr rasch vorangekommen, nannte Solowow als einen der Gründe für die Entscheidung, nach Neutal zu gehen. In Österreich könnte auch die Unterstützung durch die EU womöglich noch größer sein als in Polen, meinte der Investor. Man wolle zudem zwei Produktionszweige nicht vermengen: Während man in Polen am 3D-Druck mit Polymeren arbeite, wolle man im Burgenland eine Technologie entwickeln, um mit Metall zu drucken.

Markt wächst schnell

Der Markt für 3D-Metalldrucker wachse jährlich um 60 Prozent und damit sehr schnell, so 3DGence-Vorstandsmitglied Piotr Lutostanski am Rande der Pressekonferenz zur APA. Und hier wolle man mit dabei sein. Metalldrucken basiere auf Lasertechnologie, gute Geräte würden derzeit noch rund 500.000 Euro kosten.

Das Unternehmen hoffe auch darauf, in den Bereichen Informatik und Lasertechnologie in Österreich Mitarbeiter zu finden, die in der Entwicklung nützlich sein können. Was den Bereich der Mechanik betreffe, sei man selbst gut aufgestellt. Zur Zeit umfasse der Mitarbeiterstab rund 50 Leute. Diesen Stand wollen man in Österreich verdoppeln.

Profitieren könnte von der Betriebsansiedlung auch die FH Burgenland. Mit einem leistungsstarken, international aufgestellten Unternehmen, das große Zukunftspläne habe, zusammenarbeiten zu können, sei für eine Fachhochschule eine großartige Situation, sagte FH-Geschäftsführer Georg Pehm.

Man habe etwa vereinbart, das Thema 3D-Druck in den Studiengängen noch mehr in den Lehrveranstaltungen der Bachelor- und Masterprogramme einzubauen. Das bedeute auch, dass man mehr Masterthesen, Bachelor- und Diplomarbeiten mit diesem Thema empfehlen wolle, damit auch der Wissenstransfer zwischen Wirtschaft, Hochschule und Forschung erfolgen könne. Und man habe auch "mit Nachdruck" das Interesse dargelegt, in der Entwicklungsarbeit mitarbeiten zu wollen.

(APA)

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