Air Berlin verlängert Bieterfrist für Technik-Tochter

Ein Air Berlin Airbus A330 223 rollt nach der Landung zu seiner Parkposition am Flughafen Muenchen
Ein Air Berlin Airbus A330 223 rollt nach der Landung zu seiner Parkposition am Flughafen Muenchenimago/Stephan Görlich
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Angebote werden nun noch bis zur übernächsten Woche angenommen.

So schnell wie gedacht geht der Verkauf der insolventen Niki-Mutter Air Berlin nicht über die Bühne. Bei der Technik erhalten die Interessenten mehr Zeit. Bisher ist nur ein Bieter namentlich bekannt. Die Angebotsfrist für die Techniksparte wurde zum zweiten Mal verlängert. Angebote sind nun noch bis zur übernächsten Woche möglich, so ein Sprecher.

Ursprünglich sollte die Frist Mitte September enden, dann heute, Freitag. Interessenten könnten ihre Offerte noch in der 42. Kalenderwoche vorlegen und damit zwischen dem 16. und 22. Oktober, sagte ein Konzern-Sprecher am Freitag.

Neue Angaben zu vorliegenden Angeboten machte das Unternehmen nicht. Der Generalbevollmächtigte Frank Kebekus hatte im September von insgesamt drei Offerten gesprochen. Bekannt ist, dass der Berliner Logistiker Zeitfracht das Technikgeschäft weiterführen will.

Zweiter Bieterfrist-Verlängerung

Noch steht aber der Verkauf des Flugbetriebs der Air Berlin aus. Wer die Technik übernehmen will, kann daher nicht sicher sein, dass dieser Bereich seine Wartungsaufträge behält. Damit hatte Air Berlin schon die erste Bieterfrist-Verlängerung für die Technik begründet, nun auch die zweite. "So ermöglichen wir den Bietern, sich ein genaueres Bild vom Verlauf des Vergabeverfahrens für die Air Berlin zu machen und dementsprechend ihre Angebote für die Air-Berlin-Technik zuzuschneiden", erklärte der Firmensprecher.

Die bisher zweitgrößte deutsche Fluggesellschaft mit mehr als 8.000 Beschäftigten hatte Mitte August Insolvenz angemeldet. Vorerst geht der Flugbetrieb weiter, weil der deutsche Bund mit einem Kredit einsprang.

Kebekus und Vorstandschef Thomas Winkelmann verhandeln mit der Lufthansa und mit Easyjet über den Verkauf, das Geschäft soll bis zum kommenden Donnerstag (12. Oktober) unter Dach und Fach gebracht werden. Die Lufthansa will insgesamt 93 der noch 134 Flugzeuge übernehmen, Easyjet 27 bis 30.

Ein Sprecher von Zeitfracht kündigte für die Technik ein modifiziertes Angebot an. Ursprünglich hatte das Logistikunternehmen auch an Teilen des Flugbetriebs Interesse gezeigt. Neben der Technik will Zeitfracht den Air-Berlin-eigenen Frachtraumvermittler Leisure Cargo übernehmen.

Die Technik-Tochter der Air Berlin mit etwa 1.500 Beschäftigten wartet die konzerneigenen Flugzeuge sowie Maschinen anderer Fluggesellschaften. Wichtigste Standorte sind Berlin, Düsseldorf und München.

(APA/dpa)

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