Richemont baut mit Milliarden-Zukauf Internet-Geschäft aus

Der Luxusgüterkonzern Richemont will den Absatz über das Internet ankurbeln und übernimmt die italienische Yoox-Net-A-Porter vollständig.

Der hinter dem französischen Branchenprimus LVMH zweitgrößte Hersteller von edlen Uhren, Schmuck, teurer Bekleidung und Lederwaren, Richemond, greift für die vollständige Übernahme der  italienischen Yoox-Net-A-Porter tief in die Taschen. Wie Richemont am Montag mitteilte, wird den Aktionären von Yoox-Net-A-Porter 38 Euro je Titel geboten - ein Aufpreis von rund 26 Prozent gegenüber dem Schlusskurs vom Freitag. Insgesamt lässt sich der Konzern aus Genf den Kauf des Internet-Luxusmodehändlers bis zu 2,8 Milliarden Euro kosten.

Derzeit hält Richemont rund ein Viertel der Stimmrechte und knapp die Hälfte des Kapitals. Yoox-Net-A-Porter entstand 2015 aus der Fusion des italienischen Internethändlers Yoox mit der Richemont-Tochter Net-A-Porter. 2017 erzielte Yoox-Net-A-Porter einen Umsatz von 2,1 Milliarden Euro. Richemont verbuchte im Geschäftsjahr 2017 (per Ende März) bei einem Umsatz von 10,65 Milliarden Euro einen Gewinn von 1,21 Milliarden Euro.

Analysten begrüßten das Vorhaben, da der Vertrieb über das Internet immer wichtiger werde. "Die Übernahme kann grundsätzlich nachvollzogen werden", kommentierte Patrik Schwendimann von der Zürcher Kantonalbank (ZKB). Der Kauf werde zwar die Betriebsgewinnmarge verwässern, nicht aber den Gewinn je Aktie, da Richemont den Zukauf mit Barmitteln tätigen könne, merkte er an. Rene Weber von der Bank Vontobel geht davon aus, dass der Zukauf das Wachstum von Richemont ankurbeln dürfte.

An der Börse verloren Richemont-Aktien zu Wochenbeginn leicht an Terrain. Yoox-Net-A-Porter schossen dagegen um rund ein Fünftel auf 37,64 Euro und damit fast auf den Angebotspreis hoch.

(Reuters)

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