Wiener Personaldienstleister AGO endgültig pleite

Der Wiener Personaldienstleister AGO ist endgültig pleite. Das Unternehmen, das vor einigen Jahren im Zuge von Korruptionsvorwürfen rund um einen Reinigungsauftrag im AKH in die Schlagzeilen geraten war und zuletzt als Marina Personalservice GmbH firmierte, hat Konkurs angemeldet

Die Wiener Firma Marina Personalservice GmbH hat am Handelsgericht Wien den Antrag auf Eröffnung eines Konkursverfahrens gestellt, berichten die Gläubigerschutzverbände AKV und Creditreform. Von der Insolvenz sind 40 Gläubiger und 205 Arbeitnehmer betroffen. Aktiva von 134.000 Euro stehen Passiva von 1,28 Millionen Euro gegenüber.

Das Unternehmen wurde 1996 gegründet und beschäftigt sich mit der Arbeitskräfteüberlassung. Der Wiener Krankenanstaltenverbund und das AKH Wien zählen zu den größten Kunden. Über das Vermögen der Schuldnerin (zu diesem Zeitpunkt Akademischer Gästedienst in Österreich GmbH) wurde 2015 bereits ein Sanierungsverfahren eröffnet, dieses endete mit einer 22-prozentigen Quote für die Gläubiger, zahlbar binnen zwei Jahren. Die letzte verbleibende Teilquote von fünf Prozent wäre im März 2018 fällig, sie kann nunmehr nicht bezahlt werden, sodass der Sanierungsplan als gescheitert anzusehen ist. Das ist die Folge von Umsatzeinbrüchen und der Nichtteilnahme an Ausschreibungen mangels entsprechender Bonität. Das Unternehmen soll nicht fortgeführt werden.

In der Öffentlichkeit bekannt geworden war die frühere AGO, nachdem der Personalvermittler eine Ausschreibung für Reinigungsarbeiten im Wiener AKH gewonnen hatte. Im Zuge der Vergabe wurden vor einigen Jahren Korruptionsvorwürfe laut - wobei entsprechende Verfahren mit Freisprüchen endeten. Beendet wurde damals allerdings auch der Vertrag durch das Spital, was zumindest ein Mitgrund für die damals einsetzenden finanziellen Turbulenzen darstellte, die letztlich zum ersten Insolvenzverfahren führten.

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