Bank Santander: „Zu 80 Prozent vergeben wir Nullzinskredite“

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Die auf Konsumfinanzierung spezialisierte Österreich-Tochter der Bank Santander legte 2017 erneut kräftig zu.

Wien. Seit 2009 ist die spanische Banco Santander in Österreich vertreten. 2017 erzielte sie zum achten Mal in Folge ein Umsatzplus. Aber noch bevor Österreich-Chef Olaf Peter Poenisch am Montag über die Ergebnisse seines Instituts sprechen will, gibt er einem anderen einen Korb. „Wir haben nicht vor, neuer Partner der österreichischen Post zu werden. Das passt nicht in unsere Strategie“, so Poenisch. Der Grund für diese vorsorgliche Absage: Wie berichtet, gehen Post und Bawag ab Ende 2019 getrennte Wege, weshalb die Post derzeit einen neuen Bank-Partner sucht. Santander war dabei immer wieder als möglicher Kandidat genannt worden.

Die Spanier wollen in Österreich aber weiterhin auf die Finanzierung von Konsumgütern und Autos spezialisiert bleiben und sich nicht zu einer Vollbank entwickeln. Daher ergäbe eine Post-Partnerschaft keinen Sinn. Kooperationen gibt es indes mit 1085 heimischen Händlern, deren Kunden ihre Einkäufe von Santander finanzieren lassen können. Und hier gab es, obwohl mit Lutz ein Großkunde im Vorjahr absprang (der Vertrag mit Kika/Leiner wurde dafür gerade erst verlängert), 2017 ein Umsatzplus von 8,3 Prozent auf 1,5 Mrd. Euro Neukreditvolumen.

In Summe hat Santander damit einen Kreditbestand von 2,1 Mrd. Euro und erzielte einen Nachsteuergewinn von 40,9 Mio. Euro (plus 25,1 Prozent). Grund für diesen Zuwachs sei, dass durch die Nullprozentfinanzierung auch Menschen Käufe finanzierten, die auch bar zahlen könnten. „Zu 80 Prozent vergeben wir Nullzinskredite“, so Poenisch. Die Kosten teilen sich dabei die Bank und der Händler. (jaz)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 06.02.2018)

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