In Frankreich hat der "Kampf der Schiene" begonnen

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Die Streiks der Eisenbahner richten sich gegen die Wirtschafts-und Arbeitsmarktreformen der Regierung von Präsident Emmanuel Macron.

In Frankreich hat am Montagabend der "Kampf der Schiene" gegen die geplante Reform der staatlichen Bahngesellschaft SNCF begonnen. Gegen 19.00 Uhr begannen die Eisenbahngewerkschaften mit einem Streik, der bis Ende Juni jeweils an zwei von fünf Tagen stattfinden soll. Entgegen der Warnungen der Gewerkschaften lief der Rückreiseverkehr in Frankreich nach dem langen Osterwochenende trotz des Streikauftakts normal.

Am Dienstag dürften nach Einschätzung der SNCF allerdings nur jeder achte TGV-Schnellzug und nur jeder fünfte Regionalzug planmäßig fahren. Von den Eurostar-Verbindungen nach Großbritannien sollten am Dienstag drei Viertel planmäßig verkehren, die Thalys-Züge nach Belgien und Deutschland sollten praktisch normal fahren. Zugverbindungen nach Spanien, Italien und in die Schweiz wurden hingegen komplett gestrichen. Hinzu kommt, dass die Beschäftigten der Fluggesellschaft Air France für Dienstag einen Streik ankündigten, um sechs Prozent mehr Gehalt zu erkämpfen.

Belastungstest für Regierung Macron

Die Streiks der Eisenbahner richten sich gegen die Wirtschafts-und Arbeitsmarktreformen der Regierung von Präsident Emmanuel Macron, die unter anderem vorsehen, dass die SNCF-Beschäftigten ihren beamtenähnlichen Status verlieren. Die Arbeitsniederlegungen gelten als großer Belastungstest für die Durchsetzungskraft sowohl der Gewerkschaften als auch der Regierung Macron, die sich grundlegende Umstrukturierungen im Land zum Ziel gesetzt hat.

Wie verhärtet die Fronten sind, machte am Dienstag eine Äußerung von Verkehrsministerin Elisabeth Borne deutlich. "Keiner kann verstehen, dass die Eisenbahnergewerkschaften einen langen und schädlichen Streik starten, während die Regierung einen Dialog führt", kritisierte sie.

(APA/AFP)

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