Gutachten: Steinhoff-Immobilien um eine Milliarde Euro zu hoch bewertet

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THEMENBILD: MOeBELKETTE KIKA/LEINERAPA/HELMUT FOHRINGER
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Der Wert von Immobilien des Möbelriesen war künstlich verdoppelt worden. Nun sind hohe Abschreibungen notwendig. Die Anleger laufen Steinhoff davon.

Der Steinhoff-Konzern gab am Dienstagabend in einer Aussendung bekannt, dass das Immobilienportfolio des Möbelkonzerns, zu dem auch die österreichische Leiner/Kika-Kette gehört, um mindestens eine Milliarde Euro zu hoch bewertet war. Dies ist das Ergebnis einer Untersuchung, die die von der Steinhoff-Tochter Hemisphere International beauftragte Bewertungsgesellschaft CBRE Limited durchgeführt hat. Daraufhin fielen die Aktien der Mutter der "Kika/Leiner"-Gruppe und der der deutschen "Poco" am Mittwoch zeitweise um knapp elf Prozent auf 0,21 Euro.

Wie das "Handelsblatt" berichtet, zeigt das Gutachten laut Konzernangaben für die insgesamt 140 Grundstücke und Immobilien einen Wert von 1,1 Milliarden Euro, der zuvor von Steinhoff noch mit 2,2 Milliarden Euro kalkuliert worden war. Neben Läden und Warenlagern gehören dazu auch Produktionsstätten und freies Land in Österreich, Deutschland, den Niederlanden, der Schweiz, Großbritannien und Osteuropa. Auch die Immobilien von Leiner/kika sollen von der unkorrekten Bewertung ebenfalls betroffen sein.

Der Wert der Immobilien war auch künstlich aufgeblasen, zeigt das Gutachten. demnach waren Leerstände nicht berücksichtigt. Mieten, die sich Steinhoff-Gesellschaften untereinander bezahlt haben, gingen nicht mehr in die Bewertung ein. Nur Mietverträge, die mit Außenstehenden geschlossen wurden, wurden berücksichtigt. Die nun berichtigten Werte sollen in die Steinhoff-Bilanz für 2017 eingehen. Diese wurde bislang nicht veröffentlicht, nachdem die Wirtschaftsprüfer das Testat verweigert haben.

>>> Bericht im "Handelsblatt"

(red./herbas)

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