Ein Abschluss der Ermittlungen wegen der Bilanzunregelmäßigkeiten sei derzeit noch nicht absehbar, verlautete die Staatsanwaltschaft in Oldenburg. Weitere Recherchen seien notwendig.
Bei dem von einem Bilanzskandal erschütterten Kika/Leiner-Mutter Steinhoff machen erste Ermittlungshinweise der Staatsanwaltschaft Oldenburg weitere Recherchen notwendig. Sie ergeben sich aus der Auswertung der Unterlagen und elektronischen Beweismittel, die bei Durchsuchungen beschlagnahmt wurden.
"Die Auswertungen haben das Erfordernis weiterer Ermittlungen gezeigt, denen nunmehr nachgegangen wird", erklärte die Sprecherin Nicole Nadermann. Eine Sondereinheit der Zentralen Kriminalinspektion Oldenburg arbeite weiter daran, die Auswertungsergebnisse zusammenzustellen. Nadermann: "Erschwert werden die Ermittlungen dadurch, dass die umfangreichen Unterlagen zu einem erheblichen Teil in der englischen Sprache abgefasst sind." Wann die Ermittlungen abgeschlossen seien, sei wegen des Umfangs des Verfahrens derzeit nicht abzusehen.
Minus im ersten Geschäftsquartal
Die deutsch-südafrikanische Handelsgruppe mit Wurzeln im niedersächsischen Westerstede stellt sich an diesem Freitag (13.00 Uhr) den Fragen seiner Aktionäre. Bei der Hauptversammlung in einem Konferenzhotel bei Amsterdam - die live ins größte Konferenzzentrum im südafrikanischen Kapstadt übertragen wird - plant das Management einen aktuellen Überblick über die Lage.
Die anhaltende Ungewissheit über das wahre Ausmaß des Skandals hat innerhalb kurzer Zeit den Aktienkurs des Konzerns mit Wurzeln im niedersächsischen Westerstede massiv abstürzen lassen. Er steckt seit Ende 2017 in der Krise. Damals begannen die Ermittlungen wegen Bilanzunregelmäßigkeiten, und Steinhoff-Chef Markus Jooste musste gehen. Steinhoff ist Muttergesellschaft der österreichischen Möbelhäuser kika/Leiner.
In seiner Zwischenbilanz für das erste Geschäftsquartal von Oktober bis Dezember wies Steinhoff einen Handelsumsatz von 4,86 Milliarden Euro aus, rund fünf Prozent weniger als ein Jahr zuvor.
(APA/dpa)