Gummikonzern Semperit sperrt Werk in China zu

Semperit
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Das heimische Unternehmen verzichtet auf 15 Millionen Euro Umsatz mit Textil- und Stahlseilgurten, die in Shandong hergestellt werden. Das Werk mit 120 Mitarbeitern wird geschlossen.

Die Restrukturierung beim Gummikonzern Semperit schreitet voran: Die  Produktion am Sempertrans-Produktionsstandort Best (ShanDong) Belting Co. Ltd. in der Provinz Shandong an der chinesischen Ostküste wird beendet, teilte das Unternehmen am Dienstag mit. Dieser Schritt sei Teil des laufenden Restrukturierungs- und Transformationsprozesses, in dessen Rahmen auch der "Produktionsfootprint" der Semperit Gruppe überprüft werde. Dabei sei festgestellt worden, dass andere Standorte perspektivisch höhere Margen aufweisen. Darüber hinaus solle die Werksstilllegung einen Beitrag zur Komplexitätsreduktion auf Gruppenebene leisten.

Die Produktion in Shandong wird sofort gestoppt. Für die rund 120 betroffenen Mitarbeiter werden entsprechende Sozialmaßnahmen vorbereitet. Die Werksstilllegung wird aus heutiger Sicht das EBIT der Semperit Gruppe in 2018 mit rund zehn Millionen Euro belasten. Darin werden neben Rückstellungsbildungen auch Abschreibungen und andere Wertberichtigungen enthalten sein.

Die Gesellschaft in Shandong ist ein Joint Venture, das die Semperit AG Holding im Jahr 2010 mit dem staatsnahen chinesischen Energieunternehmen Wang Chao Coal & Electricity Group gegründet hat. Der chinesische Partner ist derzeit mit 16,1 Prozent beteiligt. Das Werk stellt Textil- und Stahlseilgurte her und belieferte bisher sowohl die Exportmärkte als auch den chinesischen Markt. Das chinesische Sempertrans-Werk erzielte 2017 einen Umsatz von rund 15 Millionen Euro.

Die beiden weiteren chinesischen Semperit-Werke in Shanghai laufen weiter: "Die sind gesichert", sagte Konzernsprecherin Monika Riedel zur APA. Die zwei Standorte gehören zu anderen Unternehmenssegmenten - Semperform und Semperflex. Dort werden unter anderem Profile und Handläufe bzw. Schläuche produziert.

Die Semperit-Gruppe hat im Vorjahr bei 874 Millionen Euro Umsatz fast 26 Millionen Euro Verlust geschrieben. Auch im Jahr davor gab es rote Zahlen.

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