VW kündigt Beherrschungsvertrag mit MAN - Zu teuer

Die jährliche Zahlung an Kleinaktionäre ist höher als die Gewinne, die Nutzfahrzeugsteller MAN an VW Truck & Bus abliefert.

Der Volkswagen-Nutzfahrzeugtochter VW Truck & Bus wird nach einem verlorenen Rechtsstreit das Kommando über MAN zu teuer. Der seit 2013 bestehende Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag mit MAN werde mit Wirkung zum 1. Jänner 2019 gekündigt, teilte VW Truck & Bus am Dienstag mit.

Der signifikant höhere Ausgleich, der laut Gericht jährlich an die MAN-Kleinaktionäre gezahlt werden muss, stehe "nunmehr in keinem angemessenen Verhältnis" zur Gewinnabführung der MAN SE und den restlichen Vorteilen aus dem Vertrag. Zahlen oder Details nannte die VW-Nutzfahrzeugtochter, die in Kürze ihren Namen in Traton ändert, nicht. Der jährliche Ausgleich an die Kleinaktionäre fällt Unternehmenskennern zufolge höher aus als die Gewinne, die MAN an VW Truck & Bus abführt.

Das Oberlandesgericht München hatte den Anteilseignern Ende Juni in einem Spruchverfahren eine Garantiedividende von brutto 5,50 Euro je Aktie zugesprochen - 2,20 Euro mehr, als VW bis dato gezahlt hatte. Alternativ können sie ihre MAN-Aktien gegen eine Abfindung von 90,29 Euro an VW abgeben; VW hatte zuvor 80,89 Euro geboten. Das Urteil ist rechtskräftig.

Die Nachzahlung der Abfindungen und Dividenden seit 2014 summiert sich für VW Truck & Bus auf mehr als 300 Millionen Euro. Nach der außerordentlichen Kündigung des Gewinnabführungs- und Beherrschungsvertrags haben die MAN-Anteilseigner das Recht, ihre Aktien in einem Zeitraum von zwei Monaten der VW Truck & Bus zum - gerichtlich festgesetzten - Barabfindungspreis anzubieten.

(APA/dpa)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.