Cancom-Gründer schicken ihr Beteiligungsfirma an die Börse

Drei erfolgreiche deutsche Unternehmer wollen an der Börse 250 Millionen Euro einsammeln und das Geld in neue Beteiligungen stecken.

Die Gründer des deutschen IT-Händlers Cancom mit Sitz in München wollen ihre Beteiligungsgesellschaft Primepulse an die Börse bringen und damit 250 Millionen Euro für weitere Übernahmen im Mittelstand einsammeln. Die Emission sei für das vierte Quartal geplant, erklärte Primepulse am Dienstag.

Hinter der Holding stehen Stefan und Raymond Kober sowie Klaus Weinmann, der erst vor kurzem nach 25 Jahren seinen Rücktritt als Vorstandschef von Cancom per Ende September erklärt hatte, um sich auf seine Arbeit für Primepulse zu konzentrieren. Sie haben in Primepulse nach eigenen Angaben 80 Beteiligungen gebündelt, darunter die Familien-Holding AL-KO, die unter anderem Mähroboter herstellt und in der Klimatechnik aktiv ist, sowie den Elektronik-Fertiger Katek, den Primepulse vom Satellitenantennen-Hersteller Kathrein gekauft hat.

Der Börsenkandidat verstehe sich als "Digitalisierungs- und Wachstumsplattform", erklärte Primepulse. Beteiligt ist die Firma mit 54 Prozent auch am Bildverarbeitungs-Spezialisten Stemmer Imaging, der im Frühjahr an die Börse gebracht worden war. An der im Kleinwerteindex SDax notierten Cancom hält Primepulse noch elf Prozent. Insgesamt verbuchte Primepulse im ersten Halbjahr einen Umsatz von 394  Millionen Euro, der operative Gewinn (Ebitda) lag bei 39,9 Millionen Euro.

Die bisher mit 98 Prozent an Primepulse beteiligten Cancom-Gründer wollen auch nach dem Börsengang die Mehrheit behalten. Sie verkaufen im Zuge der Emission nur Aktien im Wert von rund 37,5 Millionen Euro, die bei entsprechender Nachfrage als Platzierungsreserve zur Verfügung stehen. Begleitet wird der Börsengang von der Deutschen Bank und Hauck & Aufhäuser.

(Reuters)

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