Novartis erhält Zulassung für Kymriah in der Schweiz

In den USA kostet die Behandlung mit dem Blutkrebs-Mittel Kymriah 475.000 US-Dollar. Die einmalige Behandlung in der Schweiz soll es schon um 370.000 Franken geben.

Der Pharmakonzern Novartis hat für seine personalisierte Zelltherapie Kymriah nun auch in der Schweiz die Zulassung erhalten. Damit darf Kymriah künftig auch hierzulande bei Kindern und Erwachsenen eingesetzt werden, die an bestimmten Formen von Blutkrebs leiden und bei denen vorherige Therapien nicht nachhaltig angeschlagen haben.

Novartis gehört auf diesem Gebiet zu den Pionieren, entsprechend ist auch der Preis. Die einmalige Behandlung soll 370.000 Franken (323.960 Euro) kosten.

Kymriah ist bereits in den USA, der EU und weiteren Ländern zugelassen. In den USA kostet die Behandlung 475.000 US-Dollar (414.120 Euro), in der EU hieß es, man werde mit den jeweiligen Gesundheitsbehörden zusammenarbeiten, um eine faire, wertbasierte Preisgestaltung zu finden.

Ähnlich wie in den USA soll auch in der Schweiz die Preisgestaltung mit an den Erfolg mit dieser Therapie gekoppelt sein. "Wie genau das letztlich aussehen wird, können wir zu diesem Zeitpunkt noch nicht sagen, da die Beratungen noch laufen", erklärte der Onkologie-Chef Schweiz, Kay Moeller-Heske, in einer Telefonkonferenz am Montag.

Noch sei die Therapie nicht in den Behandlungskatalog der obligatorischen Krankenversicherung aufgenommen, führte der Manager weiter aus. Auch werde die Zahl der möglichen Behandlungszentren in der Schweiz zunächst sehr begrenzt sein, da diese Zelltherapie hohe Anforderung an die Produktionsstätten und das Personal stellen.

Im Zuge der Zelltherapie werden weiße Blutkörperchen der Patienten genetisch so modifiziert, dass sie die Krebszellen erkennen und angreifen. Novartis ist der erste Pharmakonzern in der Schweiz, der eine Zulassung für eine solche Therapie hat.

Wie Moeller-Heske allerdings auch betonte, dürfte die Zahl der zu behandelnden Patienten zunächst sehr niedrig sein. "Wir gehen derzeit von einer niedrigen zweistelligen Patientenzahl aus", kündigte der Manager an. Dabei dürfte die Zahl der zu behandelnden Kinder bei vier bis fünf liegen.

Um der steigenden Nachfrage nach dieser Therapie gerecht zu werden, arbeitet der Konzern auf Hochdruck daran, Produktionsengpässe zu überwinden. Hierzu wird nicht zuletzt der Produktionsstandort Stein im Kanton Aargau einen maßgeblichen Beitrag leisten.

Wie Novartis vor einigen Wochen angekündigt hatte, soll die Therapie ab 2020 auch in Stein hergestellt werden. Aber bereits im kommenden Jahr werde Novartis seine Kapazitätsfragen lösen, hieß es in der Konferenz weiter.

(APA/awp/sda)

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