HeidelCement kündigt Sparprogramm und Aktienrückkauf an

Der Baustoffkonzern HeidelbergCement tritt wegen des operativen Gewinnrückgangs in diesem Jahr auf die Kostenbremse.

Der Baustoffkonzern HeidelbergCement tritt wegen des operativen Gewinnrückgangs in diesem Jahr auf die Kostenbremse. In den kommenden beiden Jahren sollen in Vertrieb und Verwaltung 100 Millionen Euro eingespart werden, wie das Unternehmen am Donnerstag mitteilte. Die Investitionen sollen in dem Zeitraum zugleich auf 350 Millionen Euro jährlich begrenzt werden - im Vergleich zu gut einer Milliarde 2018. Der Dax-Konzern stellte zudem Aktienrückkäufe für Mitte 2019 in Aussicht. "In Anbetracht der schwächer als erwarteten operativen Ergebnisentwicklung ergreifen wir einschneidende Maßnahmen, um Gewinne und Cashflow zu stärken", erklärte Vorstandschef Bernd Scheifele.

HeidelCement hatte Mitte Oktober das Gewinnziel für das laufende Jahr gekippt. Das bereinigte Ergebnis vor Steuern und Abschreibungen werde vor allem wegen steigender Energiekosten im Gesamtjahr einstellig sinken statt steigen.

Im dritten Quartal verdiente der Hersteller von Zement, Sand und Beton mit 1,04 Milliarden Euro auf vergleichbarer Basis operativ zwar zwei Prozent mehr als vor Jahresfrist. Doch damit konnte das schwache erste Halbjahr nicht ausgebügelt werden, sodass das um Währungs- und Konsolidierungseffekte bereinigte Ergebnis vor Abschreibungen nach neun Monaten mit 2,2 Milliarden Euro leicht unter Vorjahr lag.

Portfolio soll optimiert werden

Von Juli bis September konnte der Baustoffkonzern Absatz und Umsatz weiter steigern: Auf vergleichbarer Basis stieg der Erlös um zehn Prozent auf 4,9 Milliarden Euro und übertraf damit die Prognose der von Reuters befragten Analysten von 4,8 Milliarden Euro. Doch höhere Preise für Strom, Kohle und Öl verteuerten Produktion und Transport. Sie konnten nur teilweise an die Kunden weitergegeben werden. Dank Einsparungen und Absatzzuwachs seien die unerwartet hohen Energiekosten jedoch mehr als ausgeglichen worden, sagte Scheifele. Mit einer "energischen Vertriebsinitiative" und spürbaren Preiserhöhungen will HeidelCement die Rendite demnächst wieder aufbessern. Über das neue Sparprogramm hinaus sollen weitere "Optimierungspotenziale" geprüft werden, kündigte das Unternehmen an. Details sollen zur Veröffentlichung der Jahresbilanz 2018 im März bekanntgegeben werden.

Geringere Finanzierungskosten und Steuern sorgten dafür, dass der Nettogewinn weiter kräftig zulegte. Der Überschuss stieg von Januar bis September um 15 Prozent auf 1,02 Milliarden Euro und soll auch im Gesamtjahr deutlich höher ausfallen.

Auch der Weltmarktführer LafargeHolcim schraubte bereits wegen steigender Energiekosten seine Profiterwartung zurück. Das Schweizer Unternehmen stellte jedoch für das Gesamtjahr noch immer einen Anstieg des Betriebsergebnisses von drei bis fünf Prozent in Aussicht.

(Reuters)

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