Zumtobel schließt Produktion in Jennersdorf - 90 Jobs betroffen

(c) Zumtobel
  • Drucken

Das Komponentenwerk in Jennersdorf wird die Produktion stufenweise bis November 2019 herunterfahren.

Der Vorarlberger Leuchtenhersteller Zumtobel schließt die Produktion im burgenländischen Jennerdorf.  Der Produktionsbetrieb soll stufenweise heruntergefahren werden und voraussichtlich bis November 2019 geschlossen werden. Von der Reorganisation ist  vornehmlich der Produktionsbereich mit rund 90 Mitarbeitern betroffen. Dieser Schritt wurde im Zuge des laufenden Restrukturierungkurses und in Reaktion auf den verschärften globalen Wettbewerb festgelegt. Die Reduktion des Produktionsbereiches beginnt im Frühjahr 2019. 

Der Forschungs- & Entwicklungsstandort in Jennersdorf mit rund 30 Arbeitsplätzen bleibt als gruppenweites LED-Kompetenzzentrum erhalten. Alle notwendigen Personalmaßnahmen werden so sozial verträglich wie möglich umgesetzt. Die Unternehmensführung der Zumtobel Group arbeitet an einem Maßnahmenkatalog, der neben einem freiwilligen Abfertigungsprogramm die Gründung einer Arbeitsstiftung vorsieht.

Die Fertigung der Standard-LED-Module wird in das serbische Werk in Niš verlegt. In Serbien werden zukünftig neben den LED-Treibern auch die LED-Module gefertigt. Die Produktion der technisch anspruchsvollen Produkte, wie ‚Tunable White‘-Komponenten für die variable Farbtemperatursteuerung von warm- bis kaltweißem Licht, werden nach Dornbirn verlegt.

Kosten im Burgenland zu hoch

„Die Maßnahme im Tridonic Werk in Jennersdorf ist ein schmerzlicher, aber dringend notwendiger Teil der Maßnahmen, um unser Unternehmen wieder auf Kurs zu bringen“, so Thomas Erath, Geschäftsführer Tridonic, in einer Aussendung. Die in Jennersdorf produzierten LED-Module seien schon seit längerer Zeit unter einem extrem hohen Preisdruck gestanden, sagte Erath. Der Produktionsstandort sei wirtschaftlich nicht mehr aufrecht zu erhalten.

"Wir sind noch nicht an einer kompetitiven Kostenbasis angelangt. Konzernweit werden wir daher Maßnahmen zur Stärkung unserer Wettbewerbsfähigkeit in allen Bereichen weiter vorantreiben", sagte Erath. Nur mit einer gesunden Basis könnten möglichst viele Arbeitsplätze in der gesamten Gruppe nachhaltig abgesichert werden, so der Tridonic-Geschäftsführer.

Der Vorarlberger Leuchtenhersteller Zumtobel steckt mittendrin in einem Umstrukturierungsprozess, zu dem auch die Eröffnung des Produktionswerks in Nis gehört. So wurde ein Teil der Produktion aus China zurück nach Europa geholt. Derzeit arbeiten dort rund 300 Leute, von den Kapazitäten her wäre ein Aufbau bis zu 1.000 Mitarbeitern möglich.

Die Zumtobel-Gruppe verbuchte im Geschäftsjahr 2017/18 bei einem Umsatz von 1,196 Mrd. Euro unter anderem wegen Preisdrucks im Leuchtengeschäft und Währungseffekten einen Verlust von 46,7 Mio. Euro. Alfred Felder, Vorstandschef der börsennotierten Zumtobel Gruppe, sieht das aktuelle Geschäftsjahr 2018/19 als "Übergangsjahr", in dem das operative Geschäft stabilisiert und das Fundament für profitables Wachstum gelegt werden soll.

(APA/red.)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Der Vorarlberger Leuchtenspezialist leidet unter Preisverfall und geringer Effizienz
Unternehmen

Zumtobel: Der harte Weg zur alten Leuchtkraft

Der Vorarlberger Leuchtenspezialist leidet unter Preisverfall und geringer Effizienz. Jetzt wird umgebaut.
Unternehmen

Wenig Licht für Zumtobel: Umsatz und Gewinn brechen ein

Der börsennotierte Vorarlberger Leuchtenhersteller Zumtobel musste im ersten Geschäftsquartal 2018/19 deutliche Einbußen bei Umsatz und Gewinn hinnehmen.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.