Lactalis will Parmalat angeblich von der Börse nehmen

Der italienische Milchkonzern Parmalat könnte sich bald von der Mailänder Börse verabschieden.

Der französische Mutterkonzern Lactalis hat seine Beteiligung an Parmalat über die Börse um sechs Prozent auf 95 Prozent aufgestockt und dafür 2,85 Euro je Aktie bezahlt. Lactalis wolle Parmalat jetzt von der Börse nehmen, berichtete die Mailänder Wirtschaftszeitung "Milano e Finanza".

Mit dem Delisting will Lactalis eine stärkere Flexibilität bei der langfristigen Entwicklungsstrategie des italienischen Unternehmens erlangen, verlautete aus dem französischen Unternehmen laut Medienangaben. Nach sieben Jahren als Parmalat-Eigentümer wolle Lactalis dem Milchkonzern eine neue Organisation geben.

Der italienische Milchkonzern wurde 2011 von Lactalis gekauft. Mit dieser Übernahme ist Lactalis zum stärksten Milchkonzern der Welt aufgerückt, vor dem Schweizer Konkurrenten Nestle und der französischen Danone-Gruppe. In den ersten drei Monaten 2018 meldete Parmalat einen Umsatz von 4,532 Mrd. Euro, was einem Rückgang von 6,3 Prozent gegenüber 2017 entspricht.

Parmalat war im Dezember 2003 unter 14 Mrd. Euro Schulden zusammengebrochen. Ex-Parmalat-Chef Calisto Tanzi, der in Parma in Haft sitzt, hatte mit seinen Mitarbeitern über Jahre Bilanzen gefälscht. Der Fall gilt als einer der größten Betrugsskandale der europäischen Unternehmensgeschichte. Seit 2005 ist Parmalat wieder an der Mailänder Börse notiert.

(Schluss) mit/kre

(APA)

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