Bayer-Chef Baumann verteidigt Abbau von 12.000 Jobs

Bayer-Chef Werner Baumann
Bayer-Chef Werner Baumann REUTERS
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Stellenabbau sei eine schwierige Entscheidung, sagt der Chef des Pharma- und Chemiekonzerns Bayer.

Der Pharma- und Chemiekonzern Bayer hat den geplanten Stellenabbau verteidigt. "Solche Entscheidungen sind extrem schwer zu treffen", sagte Vorstandschef Werner Baumann am Montagabend auf einer Veranstaltung der "Rheinischen Post" in Düsseldorf. Das Unternehmen würde sie auch nur treffen, wenn es überzeugt sei, dass diese langfristig richtig seien.

Bayer hat angekündigt, rund 12.000 der weltweit 118.000 Stellen zu streichen. Zu der Verteilung, etwa wie viele in Deutschland wegfallen, wollte sich Baumann erneut nicht äußern. Dies werde wohl erst Anfang des kommenden Jahres klar ein.

Baumann ging auch auf Berichte ein, wonach der US-Hedgefonds Elliott bei dem Konzern eingestiegen sei. Dieser hatte in den vergangenen Monaten unter anderem das Management von Thyssenkrupp und dem Energiekonzern Uniper unter Druck gesetzt. "Mich hat noch keiner angerufen", sagte Baumann. Es gebe keinerlei Kontakte zu dem streitbaren Investor. Elliott sei aber sehr lange bei dem übernommenen Monsanto-Konzern als Aktionär engagiert gewesen. Elliott sei ein Aktionär, der Unterbewertungsopportunitäten im Markt sehe. Grundsätzlich würde man immer einen neuen Aktionär begrüßen, der den Unternehmenswert auch im Sinne der Strategie, die der Konzern verfolge, unterstütze. Reuters hatte von Insidern erfahren, dass der aktivistische Investor vor rund einem Jahr bei Bayer eingestiegen sei.

Der Manager warb für die abgeschlossene Übernahme des US-Konzerns Monsanto, der wegen des Unkrautvernichters Glyphosat in der Kritik steht. Glyphosat sei nach vielen Studien bei richtiger Anwendung sicher und wichtig für viele Landwirte. Bayer hatte den US-Saatgutriesen im Sommer für knapp 63 Milliarden Dollar übernommen. Wegen der angeblich krebserregenden Wirkung von Glyphosat sieht sich der Konzern in den USA mit zahlreichen Klagen konfrontiert. Die zuletzt genannte Zahl von 9.300 sei inzwischen weiter gestiegen, räumte Baumann ein, machte aber keine genauen Angaben.

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