Beim traditionsreichen Garnhersteller Borckenstein werden letzte Lagerbestände verarbeitet. Derzeit besteht keine Aussicht auf Sanierung, Verkauf oder einen Investor.
Nach der neuerlichen Insolvenz des traditionsreichen oststeirischen Garnherstellers Borckenstein hat am Dienstag die erste Gläubigerversammlung stattgefunden. Eine vorläufige Fortführung wurde auf die Beine gestellt - Zusagen von Stromlieferanten und Versicherungen waren dafür notwendig, erklärte Markus Graf vom Alpenländischen Kreditorenverband (AKV) auf APA-Nachfrage.
Nach dem verlängerten Betriebsurlaub zum Jahreswechsel wird seit Mitte Jänner wieder in dem Betrieb in Neudau (Bezirk Hartberg-Fürstenfeld) operativ gearbeitet. Allerdings werden nur noch Lagerbestände veredelt und "ausproduziert". Diese sollen dann entweder am freien Markt oder an den italienischen Mutterkonzern verkauft werden. Diesbezügliche Verhandlungen stünden noch aus, so Graf. Er schätzte, dass etwa Ende Februar die Lagerbestände abgearbeitet sein werden, neue Rohstoffe werden nicht mehr geliefert.
Da die Mutterfirma keine Sanierung anstrebt und sich auch kein Investor oder Käufer abzeichnet, dürfte danach die Schließung und Liquidation erfolgen. Betroffen sind 124 Beschäftigte sowie rund 190 Gläubiger. Die Verbindlichkeiten betragen rund 21,4 Millionen Euro. Dem gegenüber stehen Aktiva von etwa 8,4 Millionen Euro, aber von den Betriebsanlagen sind laut Graf auch noch Maschinen verpfändet. Die genauen Zahlen würden erst ermittelt.
(APA)