Miete: Auszug aus "Hotel Mama" immer schwerer finanzierbar

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Ein Drittel der jungen Erwachsene träumt von 60 bis 80 Quadratmeter für die erste Bleibe. Sie wollen aber mehrheitlich maximal 500 Euro zahlen.

Mit der ersten eigenen Bleibe möchten junge Leute endlich auf eigenen Beinen stehen. Bei steigenden Mietpreisen wird der Auszug aus dem Elternhaus aber immer schwerer finanzierbar, nicht zuletzt, weil sich die jungen Erwachsenen meist nicht mit Mini-Apartments abfinden wollen, geht aus einer Umfrage im Auftrag des Online-Marktplatzes ImmobilienScout24 hervor.

Laut Umfrage würden nur vier Prozent der 18- bis 29-Jährigen, die noch zu Hause wohnen, auch weiterhin am liebsten im "Hotel Mama" logieren. Obwohl mehr als zwei Drittel nicht mehr als 500 Euro berappen möchten, wünscht sich jeder Dritte 60 bis 80 Quadratmeter Wohnfläche für das "erste eigene Nest". Mit weniger als 40 Quadratmetern würde sich nur jeder Fünfte zufriedengeben.

Graz für Studenten am günstigsten

Wunsch und Wirklichkeit klaffen hier auseinander: Laut einer Datenanalyse des Immobilienportals sind die Mietpreise von Einzimmerwohnungen seit dem Jahr 2010 deutlich gestiegen. Bereits für bis zu 40 Quadratmeter seien die Kosten in Wien, Salzburg und Linz um bis zu 28 Prozent mehr geworden und liegen bei rund 400 Euro (netto ohne Betriebskosten). In der Studentenstadt Innsbruck müssen die "jungen Selbstständigen" bei hohen Mietpreisen für Einzimmerwohnungen von rund 15 Euro pro Quadratmetern für durchschnittlich 30 Quadratmeter 465 Euro bezahlen. Am günstigsten könne man in den Universitätsstädten derzeit noch in Graz für rund 300 Euro eine kleine Wohnung mit rund 35 Quadratmetern mieten.

Der Wunsch nach Eigenständigkeit (33 Prozent) oder in Zukunft mit der oder dem Liebsten Bett und Tisch zu teilen (30 Prozent) sind die häufigsten Gründe für den Auszug von daheim. Nur für sieben Prozent wäre ein WG-Zimmer die bevorzugte Wohnsituation. 27 Prozent träumen vom eigenen Haus oder Eigenheim. 39 Prozent der Befragten haben die erste eigene Wohnung mit ihrem Partner bezogen.

40 Prozent der"Nestflüchtlinge" besuchten das "Hotel Mama" anfangs noch bis zu drei Mal die Woche, Töchter eher aus Sehnsucht (jede Dritte), Männer häufig, um die Wäsche waschen zu lassen (18 Prozent), weil sie etwas Bestimmtes brauchen (21 Prozent) oder zum Essen (34 Prozent). Die Mehrheit der Befragten (63 Prozent) besucht die Eltern aber einfach so, um sie wiederzusehen.

(APA)

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