Fünf Tipps für die Schnäppchenjagd im Internet

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BRITAIN-FINANCE-RETAIL-AMAZON-BLACK FRIDAYAPA/AFP/ADRIAN DENNIS
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Black Friday und Cyber Monday haben den Sprung über den großen Teich geschafft. Doch im Online-Shopping lauern auch Gefahren.

Das Warten hat bald ein Ende. Die amerikanischen Aktionstage Black Friday und Cyber Monday läuten dieser Tage das Weihnachtsgeschäft im Handel ein. Einer Umfrage zufolge will jeder vierte Österreicher im Internet auf Schnäppchenjagd gehen.

"Die Presse" hat fünf Ratschläge für ein sorgenfreies Shoppingvergnügen zusammengestellt.

1. Achtung vor Fake-Angeboten

Gerade das scheinbar unbeschwerte Shopping im Netz zieht auch weniger seriöse Händler an. So warnt eine deutsche Verbraucherzentrale in Nordrhein-Westfalen eindringlich vor Betrügern, die sich unter die Amazon-Angebote mogeln. Ihre Fake-Angebote sehen oftmals Cyber-Offerten von Amazon zum Verwechseln ähnlich. Bei den Falschangeboten wird der Käufer manchmal zu einer Vorabzahlung, beispielsweise auf ein Konto nach Polen, gedrängt. Es wird dringend dazu geraten, Waren nur an der sicheren Amazon-Kasse zu kaufen und sich nicht in einen gefährlichen Vorkasse-Kauf locken zu lassen. Grobe Rechtschreib- und Grammatikfehler im Text sind ein weiteres sicheres Indiz für Fälschungen.

2. Nicht von Super-Rabatten blenden lassen

Bei allen Angeboten sollten sich Kunden nicht von Mega-Rabatten verführen lassen. Viele Sparpreise werden mit den unverbindlichen Preisempfehlungen der Hersteller (UVP) verglichen - das ergibt dann hohe Rabatte. Tatsächlich kassiert jedoch kaum ein Händler die als "Mondpreise" in Verruf gekommenen UVP. So schrumpfen angebliche 950 Euro Preisvorteil schnell auf 350 zusammen. Die echten Preisreduzierungen liegen an die diesen Tagen weit tiefer als angegeben. so hat die Plattform "vergleich.org" in einer aktuellen Auswertung des diesjährigen Cyber-Mondays festgestellt, dass der tatsächliche Rabatt im Vergleich zum günstigsten Marktpreis (ermittelt über Idealo.de) gerade einmal bei 12,35 Prozent liegt. Marktführer Amazon wirbt mit einer durchschnittlichen Ersparnis von 36,53 Prozent auf die praxisferne UVP.  Kunden wird empfohlen, den von Amazon angegebenen durchgestrichenen Preis ignorieren. Interessenten sollten das vermeintliche Superangebot am besten mit zwei Preissuchmaschinen prüfen, lautet die Empfehlung von Konsumentenschützern.

3. Nicht unter Druck setzen lassen

Oft wird der potentielle Käufer bei Superschnäppchen einem sanften Druck ausgesetzt. Amazon weiß, worauf Kunden reagieren und setzt geschickt Marketing-Werkzeuge wie ablaufende Bestands-Balken oder Uhren ein. Das verleitet Kunden zum ungeprüften und schnellen Zugreifen. Schnäppchenjäger sollten in Ruhe alle notwendigen Informationen recherchieren, die für eine Kaufentscheidung wichtig sind. Wer dennoch einmal zu voreilig handelt, dem bleibt immer noch der Widerruf. Ein solcher ist beim Onlinekauf in der Regel bis zu 14 Tage nach Lieferung des Produkts ohne Angabe von Gründen möglich.

4. Zahlungsmittel beachten

Die Bezahlung eines Online-Kaufs sollte man am besten per Kreditkarte oder PayPal, notfalls auch per Lastschrift durchführen. Denn bei PayPal und Kreditkartenzahlungen gibt es in der Regel die Möglichkeit, eine Zahlung innerhalb eines bestimmten Zeitrahmens zurückbuchen zu lassen. Jedenfalls sollten Sie sehr vorsichtig sein, wenn der Verkäufer auf eine Vorabüberweisung besteht. Die kann man nämlich nicht mehr zurückholen, wenn sie einmal erfolgt ist. (Siehe oben Punkt 1)

5. Nachdenken vor dem Klick auf „Kaufen“

Zum Schluss noch ein scheinbar ganz simpler, aber wichtiger Rat, über den viele Käufer immer wieder stolpern. Interessenten sollten den Kaufreflex unter Kontrolle behalten und sich fragen, ob man das angebotene Schnäppchen auch tatsächlich gebrauchen kann. Es gilt: Augen auf beim Einkauf und nicht in Versuchung führen lassen. Dann kann bei den Cyber-Wochen durchaus der eine oder andere Artikel günstig erworben werden.

>>> Plattform "vergleich.org"

(red./herbas)

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