Donau-Chef: Weniger Garantien bei Lebensversicherungen

Peter Thirring
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Versicherung. Donau-Chef Thirring ruft nach mehr Staat und will weniger Garantien bei Lebensversicherungen.

Wien. Für eine Einschränkung der Garantien in der Lebensversicherung spricht sich Peter Thirring aus, der Chef der Donau-Versicherung. Um die klassische Lebensversicherung auch im Niedrigzinsumfeld weiterführen zu können, „braucht man weichere Regeln“ hinsichtlich der Eigenmittelunterlegungen, sagte der Generaldirektor der Versicherung am Montagabend vor Journalisten.

Bleibe alles gleich, werde es in der klassischen Lebensversicherung zunehmend kritisch, Garantien bedienen zu können. Für die treuen Kunden, die bis zum Ablauf dabei bleiben, würde sich nichts ändern.

An der Garantie bei klassischen Polizzen sollte nach Ansicht Thirrings freilich weiter festgehalten werden. Sie sollten sich aber auf die Endfälligkeit beziehen. Bei Rückkäufen müsse der Versicherungsnehmer Abschläge in Kauf nehmen.

Für nicht ausreichend versichert hält Thirring die Österreicher bei Naturkatastrophen. Hier sollte der Staat – nach dem Muster Frankreichs oder der Schweiz – durch die Übernahme von Garantien unterstützend auftreten. Leider sei es Versicherungswirtschaft und Gesetzgeber gemeinsam noch nicht gelungen, zu Lösungen in Richtung Pflichtversicherung zu kommen.

Der Staat soll auch den Standort Österreich mit Maßnahmen absichern, „damit die jungen Leute nicht weggehen“, merkte Thirring an. So könnte sich die öffentliche Hand etwa mit 25 Prozent plus einer Aktie an Start-up-Unternehmen beteiligen.(APA/est)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 30.11.2016)

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