Die Konsumentenberatungsstelle der Arbeiterkammer Burgenland ziehen Bilanz. Der absurdeste Fall hat mit überhöhten Inkassogebühren zu tun.
Exakt 189.218 Euro hat die AK Burgenland zugunsten ihrer Klienten erstritten. Die meisten der insgesamt 9.261 Konsumentenanfragen drehten sich erneut um die Themenbereiche Telekommunikation, Versicherungen und Finanzdienstleistungen, AK-Vizepräsident Gerhard Michalitsch berichtet.
809 mal wurde seitens der Arbeiterkammer interveniert. Laut der Leiterin der Konsumentenberatung in der AK Burgenland, Eva Schreiber, ging die Zahl der Anfragen gegenüber 2015 um elf Prozent zurück. Auch die Zahl der Interventionen sank um sieben Prozent, gleichzeitig stieg die erstrittene Summe um acht Prozent.
"Werbefahrten sind tot"
Michalitsch erklärte, dass frühere Problemfelder durch Gesetzesanpassungen sowie durch ein erhöhtes Bewusstsein stark zurückgegangen sind. Ungewollte Abo-Abschlüsse im Internet sowie Werbefahrten würden sich 2016 nicht mehr in den "Top Ten" der Konsumentenanfragen finden. "Werbefahrten sind tot", meinte Michalitsch.
Viele Garantie- und Gewährleistungsfälle
Probleme ortet man hingegen weiterhin bei Garantie- und Gewährleistungsfällen. Diese würden "quer durch die Branchen" auftauchen. Ein Beispiel sei der Gebrauchtwagen, der bereits auf dem Weg nach Hause stehen bleibe oder das Handy, welches nach einem halben Jahr defekt sei. Hier fordert die AK Burgenland eine Ausweitung der Beweislastumkehr (Händler muss im Streitfall beweisen, dass das Produkt zum Verkaufszeitpunkt in Ordnung war, Anm.) von derzeit sechs Monaten auf zwei Jahre.
Der absurdeste Fall
Auch hohe Inkassogebühren "sorgen immer wieder für Ärger", so Schreiber, die von einem "absurden Fall" berichtet. Ein Mittelburgenländer habe im Internet Waren im Wert von rund 92 Euro bestellt. Nachdem es Probleme bei der Zahlung gegeben hatte und Klärungsversuche misslangen, erhielt er eine Inkassoforderung in der Höhe von rund 1.400 Euro. Auch hier konnte die AK erfolgreich intervenieren.
(APA)