Österreicher trinken im Schnitt 76 Liter Milch pro Jahr

(c) Die Presse (Clemens Fabry)
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Die Österreicher lieben Milch, obwohl jeder Dritte der Meinung ist, dass die Milch früher ein besseres Image hatte. Laktoseunverträglichkeit gibt es bei weniger als fünf Prozent der Bevölkerung, dennoch konsumieren zehn Prozent laktosefreie Milchprodukte.

Die Milch steht in der öffentlichen Kritik. Das denkt man zumindest, wenn man einschlägige Gesundheitsforen und Ernährungsratgeber liest. Fragt man die österreichische Bevölkerung, dann hat die Milch ihre weiße Weste nach wie vor behalten. Am Donnerstag wird der Weltmilchtag zum 60. Mal in mehr als 30 Ländern gefeiert. Anlässlich dieses Jubiläums erkundete die AMA in einer Umfrage, wie Herr und Frau Österreicher über die Milch und Milchprodukte denken. Demnach schätzen acht von zehn Befragten Milchprodukte aufgrund ihres Geschmacks, ihrer gesundheitlichen Aspekte und ihrer Natürlichkeit sehr. 84 Prozent stehen Milch sehr oder eher positiv gegenüber, elf Prozent neutral. Die Begeisterung für Milch steigt mit dem Alter der befragten Personen. Nur fünf Prozent der Befragten können der Milch keine Vorteile abgewinnen.

Mit Milch und Milchprodukten werden spontan drei
Eigenschaftsfelder assoziiert: Geschmack, gesundheitlicher Nutzen und
Natürlichkeit. 41 Prozent nennen den guten Geschmack, 36% attestieren der
Milch einen gesundheitlichen Nutzen. Vor allem Personen über 50 Jahre
bewerten den ernährungsphysiologischen Aspekt überdurchschnittlich
hoch. Die Fragestellung mit gestützten Eigenschaften bekräftigt
dieses Ergebnis: Acht von zehn Personen schätzen den Geschmack. Knapp dahinter folgen Werte wie vielfältig, wertvoll, hochwertig und
nährstoffreich.

Jeder Dritte greift einmal täglich zu Molkereiprodukt

Der Konsum von Milch wurde in den vergangenen Jahren verstärkt
diskutiert. Die AMA wollte wissen, ob sich die Einstellung zu Milch
und Milchprodukten über Generationen verändert hat. 62 Prozent der Befragten
denken, dass sie zur Milch eine ähnliche Einstellung haben wie ihre
Eltern. Ein Drittel glaubt allerdings, dass die Eltern eine bessere Meinung über Milch hatten. Den Grund dafür ortet die AMA im damals engeren Bezug zur Landwirtschaft und zur Milchproduktion.

98% der Befragten verwenden Milch und Milchprodukte regelmäßig.
Knapp ein Drittel konsumiert Molkereiprodukte einmal täglich, 40%
mehrmals. Das beliebteste Milchprodukt ist Käse. Nur 2% gaben an, Käse
selten bis nie zu essen, weil er ihnen nicht schmeckt.

Beliebteste Milchprodukte: Käse, Milch, Butter, Kakao

Schon an zweiter Stelle im Beliebtheitsranking folgt pure Milch.
Neun von zehn Befragten trinken sie regelmäßig. Konsumiert jemand
keine Milch, schmeckt sie nicht oder wird schlecht vertragen. Die
Verwendung von Butter ist eine Frage des Alters und damit des
Kochens. Menschen ab 30 haben einen deutlich höheren Butterkonsum als jüngere. Ein Milchgetränk sticht ganz klar heraus: Kakao erfreut sich
in der Zielgruppe der 16- bis 29-Jährigen extrem großer Beliebtheit.

Kaffee und Milch gehören für viele Österreicher offenbar
unzertrennlich zusammen. Eine Studie der AGES in Zusammenarbeit mit
der AMA aus dem vergangenen Jahr ergänzt die Zahlen zur Verwendung
von Milch im Haushalt: Gut ein Drittel des Packerls wird in den Tee
oder Kaffee gegossen, 21 Prozent werden als Zutat zum Kochen und Backen verwendet, jeweils rund 15 Prozent  für Müsli und Cerealien, pur zum Trinkenoder als Milchmischgetränk.

Ein Haushalt in Österreich umfasst im Schnitt 2,2 Personen. Ein
Drittel der Haushalte verbraucht zwischen ein und zwei Liter Milch in der
Woche. 39% der Haushalte zählen mit mehr als drei Liter pro Woche zu den Großverbrauchern. Der durchschnittliche Pro-Kopf-Verbrauch beträgt 76 Liter pro Jahr.

Verzichtet jemand auf Milch, liegt das in erster Linie an einer
Unverträglichkeit. Die Hälfte der Personen, die Milchprodukte nicht
vertragen, hat die Vermutung von einem Mediziner oder
Ernährungsberater bestätigen lassen. Ihr Anteil an der
Gesamtbevölkerung liegt laut dieser Studie aber unter fünf Prozent. Jeder
zehnte Befragte konsumiert ausschließlich oder häufig laktosefreie
Milchprodukte, 61 Prozent verwenden sie nie.

Zwei Drittel der Umfrageteilnehmer haben Milchersatzprodukte noch
nie ausprobiert. Bei jenen, die sie verwenden, steht Kokosmilch an
der Spitze der pflanzlichen Alternativen, vor allem bei Frauen und
Menschen unter 29 Jahren - und hier wohl in erster Linie als Zutat in
asiatischen Gerichten. Andere pflanzliche Drinks haben untergeordnete
Bedeutung.

AMA Marketing-Chef Michael Blass fasst die Studienergebnisse so
zusammen: "Milch wird seit Generationen als wertvolles Nahrungsmittel
von vielen Konsumenten geschätzt. Zum 60-Jahr-Jubliäum des
Weltmilchtages wollen wir dem Respekt zollen und lassen einen
Klassiker der österreichischen Milchwirtschaft wieder aufleben: Das
gute alte Milchglas anno 1968. Damals gut, heute gut", so Blass. Das
Milchglas ist kostenlos bei zahlreichen Veranstaltungen der
Molkereien in ganz Österreich sowie im Webshop der AMA unter
shop.amainfo.at erhältlich.


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