Wegen des Insektizidskandals räumen immer mehr Supermarktketten in Deutschland ihre Eier aus den Regalen. In Österreich geben sich Hofer, Spar und Rewe gelassen.
Wien. Der Skandal um mit dem Insektengift Fipronil verseuchte Eier aus den Niederlanden nimmt immer größere Dimensionen an. Weit mehr kontaminierte Eier als bisher angenommen gelangten in Deutschland in den Verkauf. Die Lebensmittelketten Rewe, Aldi, Lidl und Penny haben daher am Donnerstag Eier von Höfen, auf denen das Milbenbekämpfungsmittel Dega-16 eingesetzt wurde, aus dem Verkauf genommen. Am Freitag ging der deutsche Discounter Aldi noch einen Schritt weiter und räumte ratzfatz sämtliche Eier aus den Regalen. Der Grund: Gleich in mehreren deutschen Bundesländern konnte in Eiern, die von Aldi stammen, das giftige Insektizid Fipronil nachgewiesen werden. Der deutsche Konzern versuchte seine Entscheidung herunterzuspielen. Es handle sich um eine „reine Vorsichtsmaßnahme“. Es könne weiterhin von „keiner gesundheitlichen Beeinträchtigung ausgegangen werden“, hieß es aus dem Konzern. Diese Aussage konnte Veganer beruhigen, alle anderen Konsumenten aber nicht. Sie stellen sich viele Fragen, beispielsweise jene, ob sie Eier und eierhältige Produkte noch ohne Sorge essen können. „Die Presse“ gibt die wichtigsten Antworten:
1.) Was ist Fipronil, und wofür wird es verwendet?
Fipronil ist ein Breitspektrum-Insektizid. Dieses Insektizid wird als Planzenschutzmittel verwendet. In der Veterinärmedizin kommt es zur Bekämpfung von Milben, Flöhen und Zecken bei Hunden und Katzen zum Einsatz. Es ist jedoch als Arzneimittel für die Anwendung bei Lebensmittel liefernden Tieren verboten.