Umfrage

Haushalte geben jährlich 180 Euro für Bio aus

(c) Die Presse (Clemens Fabry)
  • Drucken

Jeder fünfte Landwirt ist ein Biobauer, mehr als die Hälfte davon arbeitet im Vollerwerb.

Wien. Der Markt für Biolebensmittel wächst langsam, aber stetig – und auf vergleichsweise niedrigem Niveau. Lediglich 180 Euro gab ein Durchschnittshaushalt 2016 für Bio aus. Bei jüngeren Singles waren es gerade einmal 105 Euro. Täglich kommen laut Interessenvertretung Bio Austria zwar fünf neue Biobetriebe dazu, allerdings wird das Wachstum durch den Export getrieben.

Mehr als die Hälfte der Biomilch wird inzwischen exportiert – was insofern überrascht, da laut einer Gallup-Umfrage im Auftrag der Agrar Markt Austria (AMA) für Bio-Käufer die regionale Herkunft das wichtigste Kaufargument ist.

Jeder fünfte österreichische Landwirt ist mittlerweile ein Biobauer, mehr als die Hälfte davon arbeitet im Vollerwerb. Den höchsten Anteil hat Salzburg, wo 45 Prozent der Agrarier biologisch arbeiten. Den geringsten Prozentsatz weist Vorarlberg mit 15 Prozent auf. Während bei Hühnern aufgrund der hohen Nachfrage aus dem Ausland im Vorjahr ein Mengenzuwachs von 50 Prozent verzeichnet wurde, ist der Bioanteil bei Schweinen gering. Dass nur zwei Prozent der Schweine bio gehalten werden, führt Bio-Austria-Obfrau Gertraud Grabmann darauf zurück, dass Schweinefleisch im Lebensmittelhandel noch immer als Billigprodukt verkauft werde.

Nicht nur für Besserverdiener

Wobei die landläufige Meinung, dass Bio nur etwas für Besserverdiener und Öko-Studenten ist, laut Gallup-Umfrage nur bedingt stimmt: 17 Prozent der Personen mit einem monatlichen Bruttoeinkommen unter 1500 Euro gaben an, immer bis häufig zu Biolebensmitteln zu greifen, bei Personen mit einem Einkommen über 3000 Euro waren es 39 Prozent. Bei Schülern und Studenten waren es ebenfalls 39 Prozent. (APA)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 05.09.2017)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.