Russische Milliardärin will Kitzbüheler Luxushotel aufpolieren

Großunternehmerin Jelena Baturina will weiter in ihr 2009 errichtetes Luxushotel Grand Tirolia in Kitzbühel investieren. Spa-Projekt und Stärkung des Managements geplant.

Rom. Die russische Milliardärin Jelena Baturina, die das Fünf-Sterne-Hotel sowie den Golfplatz Kitzbühel/Eichenheim betreibt, hegt Pläne zur Aufwertung der Spa ihres Ressorts.
"Wir entwickeln gerade ein Projekt, um im Spa zertifizierte medizinische Behandlungen anzubieten. Zugleich wollen wir die Infrastruktur des Ressorts aufwerten", berichtete die 53-Jährige der APA in Rom. Das Hotel, das seit 2014 wieder auf einen selbstständigen Betrieb umgestellt wurde, bemühe sich weiterhin um eine Expansion.

Kritik an Bürokratie

"Unser Ziel ist, eine Dimension von über 100 Zimmern zu erreichen, denn größere Hotels sind rentabler. Wir versuchen nach wie vor, von den lokalen Behörden die notwendigen Genehmigungen für die Expansion des Hotels zu erhalten. Bis jetzt haben wir leider keine bedeutsamen Resultate erreicht. Dabei wären mit dem Ausbau des Hotels auch Neuanstellungen verbunden", klagte die Ex-Frau des Moskauer Bürgermeisters Juri Luschkow. Derzeit beschäftigt das Resort 90 Personen.

Die Mutter zweier Töchter, die als Arbeiterin begann und nach der Heirat mit Luschkow ein Imperium aufzog, kann sich mit der Tiroler Bürokratie nicht anfreunden. Sie beschwert sich über Hürden für Investoren, die vor allem Ausländer abschrecken würden. Seit sechs Jahren bemühe sie sich um eine Erweiterung ihres Hotels. Die Prozeduren, um die notwendigen Genehmigungen zu erhalten, seien kompliziert und langwierig. Auch die hohen Grundstückkosten in Kitzbühel machen Baturina zu schaffen. "Die Grundstückkosten sind so hoch, dass es äußerst schwierig ist, Gewinne mit der Entwicklung eines Hotels oder eines Immobilienprojekts zu erzielen", meinte die Russin.

Unabhängig von russischen Gästen

2016 erweist sich als stabiles Jahr für Grand Tirolia. "2015 hatten wir 33.000 Gäste und wir rechnen mit den gleichen Zahlen in diesem Jahr. Jedenfalls hat die Wintersaison noch nicht begonnen. Grand Tirolia ist zwar dank seines vielfältigen Angebots ein Hotel für das ganze Jahr, doch die Wintersaison ist natürlich besonders wichtig", berichtete die Unternehmerin.
Der Rückgang bei der Zahl russischer Touristen macht Baturina nicht zu schaffen. "Die Zahl unserer Gäste aus Russland hat nie die Schwelle von 16 Prozent überstiegen und dieser Prozentsatz ist rund um das Jahr stabil. Der Rückgang bei den Russen hat uns nicht sonderlich belastet", sagt die Wahl-Kitzbühelerin.

Die Russin ist mit den Resultaten nach den Veränderungen im Management und der Vermarktungsstrategie 2014 zufrieden. "Diese Maßnahmen haben uns zu positiven Resultaten geführt, doch wir setzen uns noch ehrgeizigere Ziele. Wir wollen, dass das Grand Tirolia von einem Hotel mit Gewinn zu einem sehr rentablen Hotel avanciert. Daher sind wir dabei, das Management zu stärken", berichtet die Unternehmerin. Im vergangenen Jahr hat das Hotel einen Gewinn von 200.000 Euro geschrieben, 2014 hatte es noch einen Verlust von über 600.000 Euro hinnehmen müssen.

Die Großunternehmerin lobt trotz allem den Standort Österreich. Dank stabiler Wirtschaft und transparenter Gesetze sei das Land für Auslandsinvestoren attraktiv. "Die Resultate eines Geschäftsprojekts hängen in Österreich von den unternommenen Anstrengungen und nicht von externen Umständen ab und sind daher berechen- und vorhersehbar. Das ist wahrscheinlich der größte Unterschied zu Russland", kommentiert Baturina.

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