"Skandal": Deutschland spart beim Weltkriegs-Gedenken

Erster Weltkrieg: Deutschland spart beim Gedenken
Erster Weltkrieg: Deutschland spart beim Gedenken APA/EPA/JULIEN WARNAND
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Die deutsche Regierung fördert Projekte zum Gedenken an 1914 mit viereinhalb Millionen Euro. Großbritannien und Frankreich investieren deutlich mehr.

Die deutsche Regierung gibt für das Gedenken an den Beginn des Ersten Weltkriegs vor 100 Jahren deutlich weniger aus als andere Läner. Man fördere Aktivitäten zum Weltkriegsgedenken mit etwa viereinhalb Millionen Euro, teilte die Regierung in der Beantwortung einer parlamentarischen Anfrage mit. Großbritannien und Frankreich investieren demnach je etwa 60 Millionen Euro.

Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat  derzeit noch keine konkreten Pläne für eine Teilnahme an Veranstaltungen in Regie der Bundesregierung im In- oder Ausland. Auch eine zentrale politische Gedenkveranstaltung der Bundesregierung oder des Bundestags ist bisher nicht geplant.

Linke orten "Skandal"

Die Linken-Abgeordnete Sevim Dagdelen, Initiatorin der Anfrage, kritisierte das mangelnde finanzielle Engagement der Bundesregierung beim Weltkriegs-Gedenken. Sie forderte eine massive Aufstockung der Mittel. Es sei ein "Skandal, dass die Bundesregierung das Gedenken zum Beginn des Ersten Weltkrieges mit größtenteils Untätigkeit begeht". Offenbar solle die Kriegsschuldfrage "auf dem Weg zu einer neuen deutschen Außenpolitik, die mit neuer Macht und neuer Verantwortung weltweit mit Bundeswehrmandaten im Einsatz ist", nicht mehr thematisiert werden.

(APA/AFP)

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