Frankreich gewinnt das "Euro-Waterloo"

Die Schlacht bei Waterloo
Die Schlacht bei Waterloo(c) imago stock&people (imago stock&people)
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Belgien wollte den Sieg über Napoléon Bonaparte auf eine Zwei-Euro-Münze prägen. Frankreich setzte sich beim Europäischen Rat zur Wehr.

Am 18. Juni 1815 schlug Napoléon Bonaparte seine letzte Schlacht - und erlebte im belgischen Waterloo seine schlimmste Niederlage. 200 Jahre später, ist es Frankreich nun gelungen, ein zweites „Waterloo" abzuwenden. Wie „Express" berichtet, wollte Belgien den Sieg der englischen, niederländischen und preußischen Truppen über Napoléon auf eine Zwei-Euro-Münze prägen.

Paris setzte sich in einem offiziellen Protestschreiben, gerichtet an den Europäischen Rat, zur Wehr. Die Argumentation: Die Gedenkmünze sei ein „negatives Symbol“ für einige Europäer. Die Münzen könnten eine unvorteilhafte Reaktion in Frankreich auslösen. „Die Schlacht von Waterloo ist ein Ereignis mit ganz besonderer Resonanz im kollektiven Gewissen und reicht weit über einen einfachen militärischen Konflikt hinaus“, zitiert „Express“. Weiters heißt es demnach in dem Brief: „Die Zirkulation von Münzen mit einem Symbol, das für einen Teil der europäischen Bevölkerung negative Bedeutung hat, ist unserer Ansicht nach schädlich."

Die EU stellte sich sodann auf die Seite Frankreichs. „Jedes Mitgliedsland der Euro-Zone hat das Recht, Widerspruch gegen das belgische Design der Münze anzumelden, wenn der Entwurf ablehnende Reaktionen bei seinen Bürgern hervorzurufen droht“, so die Entscheidung des Europäischen Rats. Belgien verzichtete daraufhin auf die Prägung der Münze.

London: Paris soll „ein bisschen erwachsen werden“

In London reagierte man verärgert auf die französische Intervention. Der britische Abgeordnete Peter Bone erklärte „Express“: Frankreich solle „ein bisschen erwachsen werden“ und die Belgier unterstützen. Sein Parteikollege Peter Luff sprach von einem „enttäuschenden“ Verhalten der Regierung in Paris.

Waterloo

Napoléon Bonaparte (1769-1821) war am 1. März 1815 von der italienischen Insel Elba, auf die er verbannt worden war, nach Frankreich zurückgekehrt. Der Tag markierte den Beginn der sogenannten Herrschaft der Hundert Tage. Endgültig geschlagen wurde er bei der Schlacht von Waterloo im Juni 1815 im heutigen Belgien. Danach wurde er in sein letztes Exil auf Sankt Helena im Südatlantik verbannt.

>> Express-Bericht

(Red.)

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