"Schindlers Liste": Erbin klagt Holocaust-Gedenkstätte

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Erika Rosenberg fordert von Yad Vashem die Herausgabe der Dokumente, die die Namen hunderter geretteter Juden beinhalten.

Vor dem Bezirksgericht in Jerusalem hat es am Mittwoch eine erste Anhörung im Streit um "Schindlers Liste" gegeben. Erika Rosenberg, Nachlassverwalterin und Erbin von Oskar Schindlers Frau Emilie, fordert die Herausgabe der Papiere, die die Namen hunderter geretteter Juden beinhalten. In der Anhörung sollten zunächst Verfahrensfragen behandelt werden.

Der Hintergrund: Der in Mähren geborene deutsche Industrielle Oskar Schindler hatte während des Zweiten Weltkriegs mehr als 1200 jüdischen KZ-Insassen nahe der polnischen Stadt Krakau das Leben gerettet, indem er sie als Arbeiter in seinem Betrieb anforderte.

Die maschinengeschriebenen Listen mit den Namen der Arbeiter wurden in den 1990er-Jahren in einem Koffer auf einem Dachboden in der deutschen Stadt Hildesheim entdeckt. Journalisten der "Stuttgarter Zeitung" deckten den Nachlass auf und ließen ihn im Bundesarchiv in Koblenz sichten. Anschließend wurden die Dokumente nach Israel in die Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem gebracht.

Schindlers Witwe Emilie verlangte 1999 die Herausgabe des Koffers. Doch sie erhielt nur Kopien der Papiere und - nach einem Vergleich - 25.000 DM von der "Stuttgarter Zeitung". Nach dem Tod der Witwe 2001 wurde die Schindler-Biografin Erika Rosenberg zur Nachlassverwalterin.

(APA/dpa/Red.)

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