Heute vor... im Mai: Südstaatenpräsident in Frauenkleidern gefasst

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Gefangennahme von Jefferson Davis, dem Konföderierten-Führer im Sezessionskrieg.

Neue Freie Presse am 31.5. 1865

Ein New Yorker Korrespondent meldet: Der Schlussakt der bewaffneten Rebellion hat mit einer Farce geendet. Der „Schöpfer einer neuen Nation“, wie sich Jefferson Davis nennen ließ, „der Beherrscher eines Volkes von acht Millionen“, der größte Staatsmann Amerikas, als welchen die London Times ihn vier Jahre lang pries, ist, statt im „letzten Graben“ zu sterben und all die ritterlichen Vorsätze auszuführen, mit denen er seinen europäischen Freunden im voraus so sehr zu imponieren gewusst hatte, er ist im Unterrocke seiner Frau und mit einem Messer in der Hand gefangengenommen worden! Der Conföderierten-Präsident wagte aber keinen Gebrauch davon zu machen, als man ihn trotz seiner Verkleidung an seinen Stiefeln erkannte, und statt den Ruin seiner Sache auch physisch nicht zu überleben und den Tod der moralischen Demütigung vorzuziehen, ergibt er sich einem mit dem Revolver drohenden Soldaten. Einige Monate früher würde die Gefangennahme von einem ungeheuren Aufsehen begleitet gewesen sein; nach den Ereignissen der letzten Wochen wurde sie mit einem verhältnismäßig geringen Neugier aufgenommen. Man lacht und gönnt mehr den auswärtigen Conföderierten-Freunden als den inländischen die arge Demütigung des seit Jahren gepriesenen Chefs, dessen Sache erbärmlich zugrunde gegangen ist.

(Anmerkung Am 9. Februar 1861 wurde Jefferson Davis, ein gemäßigter Südstaaten-Nationalist, von den abtrünnigen amerikanischen Südstaaten zum provisorischen Präsidenten gewählt und kurz darauf in Montgomery, Alabama, als erster und einziger Präsident der Konföderierten Staaten von Amerika vereidigt. Nach der Niederlage im Sezessionskrieg war Davis auf dem Weg ins Ausland, um eine Exilregierung zu bilden, als er mit seiner Familie unter den oben beschriebenen Umständen gefangen genommen wurde. Er war vorübergehend inhaftiert, wurde aber nach zwei Jahren gegen Kaution freigelassen. Das Verfahren wurde nicht weiterverfolgt. 1978 wurde ihm posthum die amerikanische Staatsbürgerschaft wieder zuerkannt).

Eine Pferdeeisenbahn für Wien

Kommt auf Wien ein „Pflasterdevastationsexperiment“ zu?

Die Presse am 30 5. 1865

Die Bedenken, welche wir gegen die Einführung von Pferde-Eisenbahnen in Wien erhoben haben, haben die erwartete Beachtung gefunden. Es ist aber eine vollzogene Tatsache, dass der Genfer Firma Schäck-Jacquet & Comp. vom k.k. Handelsministerium eine ausschließende Konzession zur Anlage einer oder mehrere Probelinien für Pferde-Eisenbahnen in Wien für die Dauer von fünf Jahren bereits erteilt wurde. Uns will bedünken, dass der Gemeinde Wien, wenn schon auf ihrem Grund und Boden ein Experiment mit der Anlegung von Pferdebahnen ausgeführt werden will, zum mindesten denn doch noch freigelassen sei, autonom zu beschließen, unter welchen Bedingungen ein solches Pflasterdevastations-Experiment durch fünf Jahre in Szene gesetzt und vom Papiere in die Wirklichkeit versetzt werden soll. Bekanntlich handelt es sich um keine Luftfahrt, um keinen bloß aerostatischen Versuch. Doch wir verkennen keineswegs das Gewicht jener Vorteile, welche einer Stadt durch ein wohl organisiertes Straßenbahnnetz verschafft werden können; wir anerkennen, dass Straßenbahnen, durch die Regelmäßigkeit des Verkehrs, die Menge Billigkeit und Bequemlichkeit der Fahrgelegenheiten und durch die Höflichkeit des Betriebspersonals dem Publikum manchen Schmerzensschrei von jetzt ersparen werden, und dass die Vereinigung eines großen Teils des Verkehrs in Wagen, die in ihrem Äußeren klein sind, die Straßen freier machen, den Verkehr organisieren und regulieren könne.

(Anmerkung: Die schienengebundene Pferdestraßenbahn in Wien war bei ihrer Errichtung noch ein Teil der Eisenbahn und damit dem Handelsministerium unterstellt. Sie prägte die Verkehrsentwicklung der Stadt in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts, im Vergleich zu anderen Städten erfolgte die Elektrifizierung erst spät. Die Einwände der „Presse“ in dem oben zitierten Artikel richten sich nicht gegen das neue Verkehrsmittel als solches, sondern gegen die Monopolisierung bei der Betriebsfirma. Die erste Pferdestraßenbahn gehörte einer Privatfirma, das Genfer Unternehmen Carl Schaeck-Jaquet & Compagnie schlug der Gemeinde Wien 1863 die Errichtung von zwei Probestrecken vor und errichtete ihren Sitz in der Mariannengasse 3. Sie erhielt vom Gemeinderat am 30. Mai 1865 die Genehmigung zum Bau der Probestrecke vom Schottentor durch die Alser Straße nach Hernals, die Konzession dafür wurde auf fünf Jahre angesetzt. Am 4. Oktober 1865, also wenige Monate nach Eröffnung der Ringstraße, wurde der eingleisige Betrieb aufgenommen. Doch die Einwände des Gemeinderats gegen eine endgültige Konzessionserteilung an die Firma dauerten an. Es kam zur Gründung der Tramway AG durch ein österreichisches Konsortium, das das Monopol der Genfer Firma bekämpfte.)

In begeisterter Pflichterfüllung

Im Anzeigenteil der Zeitung mehren sich die Todesanzeigen. Ein Beispiel.

Neue Freie Presse am 29.5. 1915

Unser heißgeliebter ältester Sohn, Herr ERNST REICHL, k.u.k. Leutnant d. K. im Ulanen-Regiment Nr. 5, fand am 18. Mai 1915 an seinem 28. Geburtstage in Russ.-Polen in begeisterter Pflichterfüllung den Heldentod für Kaiser und Vaterland und ließ uns namenlos unglücklich zurück. Er war der zärtlichste Sohn, der liebevollste Verwandte, der selbstloseste Mensch und treueste Freund. Neun Monate vor ihm fiel zu unserem untröstlichen Schmerze sein jüngster Bruder Rudolf im 21. Lebensjahre auf dem Felde der Ehre.

Ludwig und Fanny Reichl, als Eltern. Moritz und Johanna Selinko, als Großeltern. Architekt Fritz Reichl, Leutnant i.d.R. Im Husaren-Regiment Nr. 1, dzt. im Felde.

Von Kondolenzbesuchen bittet man abzusehen.

Der tägliche Pflichtgottesdienst für die Schüler

Im Anzeigenteil der Zeitung mehren sich die Todesanzeigen. Ein Beispiel.

Die Presse am 28.5.1865

Die Jugend unseres Gymnasiums ist vorherrschend arm, und daher dürftig bekleidet; es ist auch der Hälfte der Schüler nur durch Unterstützungen und Stiftungen möglich, ihre Studien zu vollenden. Da geschieht es nun auch, dass oft Schüler sogar ohne Frühstück in die Schule, und somit auch in die Kirche kommen, was besonders im Winter sehr nachteilig auf ihre Gesundheit einwirken muss. Abgesehen von diesen Fällen, soll man den verderblichen Einfluss des raschen Wechsels zwischen der Temperatur des Bettes und des geheizten Zimmers und jener der Kirche, wohin sich die Jugend gleich nach dem Aufstehen begeben muss, durch allgemeines Husten während des Gottesdienstes und durch häufige Unterleibskrankheiten der Schüler wahrgenommen haben. Wehe dem Schüler, der einigemale ausbleibt, eine schlechte Sittennote, oft in der härtesten Form, ein „unverlässlich in der Erfüllung seiner Pflicht“ ist die Folge. Die Strenge in dieser Richtung ist fürchterlich.

Der Kaiser ist stolz auf seine Untertanen

Dankesrede und Appell zum Durchhalten.

Neue Freie Presse am 27.5.1915

Der Kaiser hat heute das Gemeinderatspräsidium der Stadt Wien in Audienz empfangen und in seiner Erwiderung auf die Begrüßungsworte des Bürgermeisters dem Heldenmut und den Waffentaten der Armee ebenso warme und unbeschränkte Anerkennung gezollt wie dem Verhalten der Wiener Bevölkerung während der Kriegszeit. Der Kaiser sagte, dass die Wiener Regimenter ohne Unterschied der Waffengattung todesmutig gefochten hätten und dass die ganze Armee Außerordentliches geleistet habe. Offiziere und Mannschaften haben altösterreichischen Waffenruhm zu neuen hohen Ehren gebracht und einer feindlichen Umwelt Hochachtung und Respekt abgezwungen. Der Kaiser hat aber in den Worten, die er an den Bürgermeister richtete, auch des stillen, unscheinbaren Heldenmutes jener gedacht, die im Hinterlande an den Sorgen und Unbilden des Krieges reichlich zugemessenen Anteil haben. Die Losung „Durchhalten!“, der die gesamte Wiener Bevölkerung während der bisherigen Kriegsdauer treu geblieben ist, wird auch bis zu einem hoffentlich siegreichen Kriegsende und bis zu einem ehrenvollen Frieden befolgt werden.

Wenn man keinen Wagenheber bei sich hat…

Pneumatikschaden? Kein Problem für den geübten Automobilfahrer.

Neue Freie Presse am 26.5.1915

So manchem Automobilfahrer ist es schon geschehen, dass er, nachdem er einen Pneumatikschaden erlitten, die traurige Wahrnehmung machen musste, dass der Wagenheber unauffindbar oder zerbrochen war. Wie hilft man sich in diesem Falle auf der menschenleeren Landstraße? Der Ausweg ist nicht einmal so kompliziert und beschwerlich. Man lege vor das Rad mit dem luftleeren Reifen einen großen Stein oder Holzklotz oder formt einen künstlichen Hügel aus Erde. Dann setzt man den Motor wieder in Gang und fährt vorsichtig auf den Stein oder den Holzklotz oder den Erdhügel hinauf, und zwar so weit, dass das Rad sicher oben steht. Nun türmt man unter der Hinterachse einen kleinen festen Bau aus Steinen, Holzklötzen, Werkzeugen oder sonstigen Gegenständen auf, die man gerade zur Hand hat. Wenn man hierauf den unter dem Rad mit dem beschädigten Reifen befindlichen Stein oder Holzklotz wegschlägt oder den Erdhügel wieder abgräbt, so wird das betreffende Rad frei in der Luft hängen und man kann die Auswechslung des defekten Pneumatiks anstandslos vornehmen.

Pfingstsonntag abends auf der Ringstraße

Große Emotionen nach der Kriegserklärung Italiens.

Neue Freie Presse am 25.5.1915

Ein Abend ist herangedämmert, der eine beinahe hochsommerlichen Maientag beschließt. Die Straßenbahn, die über den Ring rollt, ist dichtbesetzt und aus den offenen Fenstern der Waggons quillt ein leiser Frühlingsduft der mächtigen Blumenbuschen, die sich die Ausflügler im Wienerwald gepflückt haben. Da wechselt mit einem Schlag das Bild. Aus den Vorgärten der Gast- und Kaffeehäuser eilen die Leute barhaupt auf die Straße. Druckfeuchte Zeitungsblätter wandern von einer Hand zur andern. Die Straßenbahnpassagiere verlassen den Wagen vor der Station, die eigentlich ihr Endziel bildet. Kleinere, dann größere Gruppen stauen sich zusammen, streben einem gemeinsamen Ziel zu: dem Kriegsministerium. Es war um die neunte Abendstunde, als die Nachricht von der Kriegserklärung Italiens in Wien bekannt wurde. Sie konnte selbstverständlich nirgendwo und niemandem eine Überraschung bereiten. Man hatte sie von Stunde zu Stunde erwartet. Und wer in den letzten Tagen durch die Straßen der Stadt gegangen war, wer auf die abgerissenen Worte der Passanten gelauscht, den Gesprächen in den öffentlichen Lokalen zugehört hatte, dem war es klar, dass in diesem ganzen großen Krieg kein Geschehnis solche Gefühle ausgelöst hat wie die beispiellose Art, in der unser ehemaliger Bundesgenosse uns in den Rücken fällt.

Pallas Athene soll vor das Parlament

Architekt Theophil Hansen stellt sein Brunnenprojekt vor.

Neue Freie Presse am 24.5.1890

Kürzlich traten wir in das feierlich prächtige Atrium des Parlaments-Palastes, um das Modell zu dem projektierten Brunnen zu besehen, welchen die ausgreifenden Arme der Rampe dereinst umfassen sollen. Hansen wünscht sich vor dem Mittelbau ein schimmerndes, figurales Schmuckstück aus Goldbronze, einen monumentalen Tafelaufsatz in großem Stil, umsprüht von munteren Wasserstrahlen. Der abgestufte, nach oben sich verjüngende Granitsockel baut sich wirksam über der Wasserfläche empor. In der Mitte wächst kerzengerade das antike Prinzip empor in die Höhe: personifiziert durch die edel-strenge Pallas Athene von Bildhauer Kundmann, mit der Nike in der Rechten, der Lanze in der Linken, über einer cannelierten, säulenartigen Stele aus vergoldeter Bronze. Rechts und links von der Standsäule, über welcher die Pallas sich erhebt, sitzen in der seitlichen Profilstellung die trefflichen Gestalten, welche die gesetzgebende und die richterliche Tätigkeit vorstellen sollen: also sittliche Personifikationen. Auf der unteren Stufe des Sockels, ganz nahe der Wasserfläche, haben in der Mitte zwei Flusspaare Platz genommen: vorn Donau und Inn, nach hinten Elbe und Moldau. Geistige Potenzen und Flüsse gehören eigentlich nicht in denselben Zusammenhang der Gruppierung. Die plastische Brunnen-Symbolik zerfällt hier so recht in zwei Hälften: bei den oberen Figuren müssen wir an das Parlament denken und was in dessen beiden Häusern beraten und beschlossen wird, während nach unten hin die Wassermächte zur Geltung kommen.

Nach Italiens Treubruch: Jetzt erst recht!

Gebietsabtretungen sind undenkbar.

Neue Freie Presse am 23.5.1915

Schlechte Pfingsten? Nein, wir wollen uns durch nichts die Freue über den in langen und heißen Kämpfen errungenen schönen Erfolg trüben lassen und begrüßen die Wendung, die der Treubruch Italiens herbeigeführt hat. Der Albdruck, der auf unserem Gemüte lastete, ist behoben, die Monarchie hat ihre volle Entschlussfreiheit wieder gewonnen, und wer patriotisch fühlt, kennt nunmehr keine andere Losung als: Freiwillig nicht einen Zoll österreichischen Gebietes. Volk und Heer der Monarchie werden dieses Losungswort zur Tat machen, die Stimmung, die im März 1849 bei der Kündigung des Waffenstillstandes Radetzkys Heer begeisterte, wird in unserem kampfbewährtem Heere aufflammen, ein heiliger Zorn über Heimtücke und Verrat wird die Kräfte zur Unwiderstehlichkeit steigern. Die Tüchtigkeit des Heeres unserer neuen Feinde soll nicht angezweifelt werden, aber ein so schwer belastetes Gewissen und die Abneigung des größten Teiles des Volkes gegen diesen vom Zaune gebrochenen Krieg lässt seine Aussichten gering erscheinen; findet doch Italien gegenüber der loyalen Haltung der Monarchie auch heute noch keinen halbwegs annehmbaren Grund für eine Kriegserklärung. Und darum: Frohe Pfingsten!

Die Mode verlangt schlanke Körper

Strenges Diktat der Pariser Modeschöpfer.

Die Presse am 22.5.1890

Auf die Gefahr hin, uns mit sämtlichen molligen Wienerinnen zu verfeinden, müssen wir der Wahrheit entsprechend berichten, dass die Sommermode des Jahres 1890 absolute Magerkeit vorschreibt. Die Zeiten der Rubens-Gestalten, der üppigen Makartschen Schönen sind vorüber. Der Geschmack der Herren ist es nicht in erster Linie, der diese Revolution hervorgerufen – die tyrannische Mode selbst verlangt schlanke Körper. Natürlich sind sämtliche wohlgenährte Pariser Frauen im hohen Grade desperat, trotzdem selbst die imponierendste Leibesfülle bis jetzt noch nicht zu einem Ergänzungs-Paragraphen als Scheidegrund figuriert. Kein Ehemann hat das Recht zu sagen: „Madame, Sie entehren mein modernes Heim durch Ihre 90 Kilo – vor dem Richter werden wir uns wiedersehen!“ Die Ehefrauen leiden ja selbst genug im Stillen. Man bedenke nur – eine Pariserin, die vom Schicksal dazu verurteilt worden ist, ohne Unterlass gegen die Mode zu sündigen! Da gibt es eben nur eins – abwarten und eine verlorene Saison beklagen.

„Eine Schande in der Geschichte Italiens“

Bündnis ist gekündigt, Krieg steht bevor.

Neue Freie Presse am 21.5.1915

Eine Schande ist heute in die Geschichte von Italien eingezeichnet worden. Niemals wird dieser Fleck wegzuwaschen sein, und spätere Geschlechter werden sich schämen, dass solche Erniedrigung nur von wenigen, die sich nicht verschüchtern ließen, abgewehrt wurde. Das Bündnis mit Österreich-Ungarn ist am vierten Mai gekündigt worden, und der Ministerpräsident Salandra hat angedeutet, dass Italien sich bereits den Feinden seines bisherigen Verbündeten zugewendet habe. Für diesen hässlichen Verrat gibt es kein Beispiel. Verbündete, die seit mehr als dreißig Jahren die Treue bewiesen haben, im Rücken anzufallen, wenn sie einen Lebenskampf auszufechten haben! Aus einem Vertrage alle Vorteile durch lange Zeit herausziehen und ihn, wenn er sich in drangvollen Ereignissen bewähren soll, zerreißen und verleugnen, sind Handlungen, welche nichts zu rechtfertigen vermag. Der moralische Verfall in dieser Politik ist so widerlich und ihre Schlechtigkeit so abstoßend, dass kein größeres Unbehagen zu denken ist. Die Rede des Ministerpräsidenten Salandra ist selbst der unzweideutigste Beweis der Hinterhältigkeit und des schlechten Willens. Er sagte, Italien habe in der ganzen Zeit des Bündnisses den Mangel der Sicherheit an seinen Grenzen geduldet und seine geheiligtesten nationalen Aspirationen dem Verhältnisse zur Monarchie untergeordnet. Diesem unheiligen Manne ist so viel heilig, die Selbstsucht, die Aspirationen, und fortwährend hat er dieses Wort im Munde. Aber zeigt nicht auch diese Heiligkeit, dass Italien, während es im Bündnisse den Besitzstand der Monarchie verbürgt, fortwährend nach unserem Besitze gelüstete und auf eine Gelegenheit lauerte, die Maske einer verlogenen Politik abzuwerfen? Italien will den Krieg. Aber seine früheren Verbündeten werden auch den neuen Kampf gemeinsam ausfechten und Italien mit voller Wucht entgegentreten, damit es glaube an Liebe und Treue.

Die Badesaison an der Donau kann beginnen

Achtung auf die geziemende Absonderung der Geschlechter!

Die Presse am 20.5.1865

Von Seiten des hiesigen Magistrats wurden folgende Bestimmungen in Betreff der Eröffnung der unentgeltlichen Kaltbade-Anstalten in der Donau kundgemacht. In den offenen Bädern kann in den Monaten Juni und Juli von 4 Uhr früh bis 9 Uhr abends, im August von 5 Uhr früh bis 8 Uhr abends gebadet werden. Die Benutzung dieser Bäder ist nur dem männlichen Geschlechte erlaubt, und das Baden außerhalb des Umfanges dieser Freibäder ist durchaus untersagt. Beim Baden daselbst hat sich jedermann seiner Schwimmhose zu bedienen. Das geschlossene Bad am Schüttl kann von beiden Geschlechtern benützt werden, und enthält die zur gehörigen Absonderung erforderlichen Abteilungen. Die geschlossenen Bäder am Tabor und in der Brigittenau können nur vom weiblichen Geschlechte benützt werden. Es ist auf das strengste verboten, Hunde in diese Bäder mitzunehmen. Die hier erwähnten Anstalten sind die geschlossenen Bäder im Wiener Donaucanale unterhalb der ehemals bestandenen Franzensbrücke und nächst dem sogenannten Schüttl, dann im Kaiserwasser vor der Taborlinie und in der Brigittenau, und die offenen Bäder unterhalb der k.k. Militär-Schwimmschule im Prater.

Langemarck – ein Dorf in Belgien

Ein Bericht von der Front bei Ypern.

Neue Freie Presse am 19.5.1915

Wir gehen nach Langemarck. Am Eingang des Dorfes läuft das Bahngeleise vorüber. Das ist eine unangenehme Ecke. Die feindliche Artillerie bestreicht sie und den Bahnhof daneben mit Vorliebe. Natürlich ist die Eisenbahn bereits wieder in Betrieb gesetzt und dient den Zwecken des deutschen Heeres. Hinter dem Geleise ist ein Park. Das heißt, es war einmal ein Park. Kein Baum mehr ist unverletzt. Die meisten sind in der Mitte durchgebrochen, als habe durch den ganzen Baumstand eine gewaltige Sense gemäht. Dabei grünt es weiter um die Stümpfe und niedergebrochenen Äste. Unerhört ist dieser Wille zum Leben in der Natur. Und was ist gegen dessen Stärke die der modernen Zerstörungswerkzeuge! Eine tiefe und trostreiche Wahrheit liegt darin, dass den Granatenhagel das grüne Laub überlebt. Langemarck war einer langen, schweren Beschießung von beiden Kampffronten ausgesetzt, wird fortgesetzt noch beschossen, und das Bild der Verwüstung, das es bietet, ist unbeschreiblich. Selbst die Offiziere erklären, dass sie nie etwas Ähnliches gesehen haben. Jedes Haus in der langen Dorfstraße ist nicht einmal, sondern viele Male von Granaten getroffen, jedes ist zugrunde gerichtet. An Wiederherstellung ist nirgends mehr zu denken. Wenn Langemarck später wieder einmal bewohnt werden soll, muss es von Grund auf neugebaut werden. Und während man das zerstörte Dorf durchwandert, denkt man daran, dass hier noch vor weniger als Jahresfrist Menschen still und friedlich gelebt haben, dass diese Stuben ihr Heim waren.  Alles liegt jetzt in Trümmern, alles, das ihr Leben war, und sie selbst irren heimatlos in der Fremde. Womit haben sie ihr Unglück verschuldet?

(Anmerkung: Seit dem 10. November 1914 wurden die militärischen Auseinandersetzungen von der Ypernfront, speziell rund um das Dorf Langemarck, von der deutschen Propaganda zum politischen Mythos aufgebaut. Die Meldung der Obersten Heeresleitung von diesem Tag wurde auf allen Titelseiten gebracht: „Westlich Langemarck brachen junge Regimenter unter dem Gesange ‚Deutschland, Deutschland über alles‘ gegen die erste Linie der feindlichen Stellungen vor und nahmen sie. Etwa 2000 Mann französischer Linieninfanterie wurden gefangengenommen und sechs Maschinengewehre erbeutet.“ Damit war der Mythos der jungen Helden geboren, das Reservekorps bestand aus jungen Leuten, Ungedienten, Freiwilligen, Ersatzreservisten. Der preußisch klingende Name des belgischen Ortes tat sein Übriges. Das Feuilleton der Neuen Freien Presse, aus dem das Zitat oben stammt, erlaubt sich dagegen im Rahmen des Möglichen einen nachdenklichen Ton. 1915 stand bereits fest: Die deutschen Angriffe bei Langemarck brachten wenig Geländegewinn, in Flandern hatte  der jahrelange Stellungskrieg begonnen.)

Krise in den Beziehungen zu Italien

Österreich streckt seine Hand zur Verständigung aus.

Neue Freie Presse am 18.5.1915

Die italienische Politik von morgen ist noch unbekannt. Aber der Schleier, der sie verhüllt, ist dünn und die Umrisse beginnen sichtbar zu werden und das Volk in den Straßen von Rom stand gestern vor dem Haus des englischen Botschafters und begrüßte ihn mit Hochrufen, und seine Gemahlin kam auf den Balkon und warf der Menge Blumen zu und dankte für die Huldigungen mit Kusshänden. Heute ist jedoch Frieden zwischen Italien und den verbündeten Kaisermächten. Graf Julius Andrassy, der in der allgemeinen Verehrung der Monarchie durch seine ernste und staatsmännische Politik in den zehn Monaten des Krieges noch mehr gewachsen ist, hat in dem Augenblick da große Schicksale reifen, eine Rede gehalten, die aus den Gesinnungen sämtlicher Völker dieses Reiches gesprochen war. Er hat den Italienern die Hand zur Verständigung entgegengestreckt, nicht in der Sorge um die Gegenwart, nicht bloß zur Sicherung der Neutralität im Krieg, sondern von der höheren, auch die Zukunft umspannenden Auffassung geleitet, dass ein gutes Verhältnis zwischen Ländern, die auf dem Mittelmeer ihre Freiheit gemeinsam zu verteidigen haben, bestehen solle. 

Wien sucht einen neuen Scharfrichter

Der beste Kandidat scheint gefunden.

Die Presse am 17.5.1865

Unter den Kandidaten, welche sich um die Stelle eines Scharfrichters für Wien bewerben, befindet sich, wie man erfährt, auch Franz Both aus Ober St.-Veit. Die Leistungen dieses Mannes in seinem Fache während seiner ganzen Dienstzeit sind groß. Both ist gleichsam ein geborener Scharfrichter, denn auch sein Vater war Scharfrichter. Seine Gattin ist die Tochter des gewesenen Scharfrichters in Brünn. Von seiner Hand starben die 13 hervorragenden Führer der ungarischen Armee, deren Hinrichtung in Arad die Tragödie der ungarischen Revolution abschloss. Die meisten Hinrichtungen aber vollzog Both nach der Revolution an ungarischen Räubern. Er besitzt nicht weniger als 230 Zeugnisse über vollzogene Justifizierungs-Akte. Von allen bedeutenderen Persönlichkeiten, an denen er den traurigsten Akt der Gerechtigkeit übte, besitzt er Porträts, von den meisten aber irgendein Andenken.

Das Kursbuch und das zerrissene Europa

Die europäischen Verkehrsnetze existieren nicht mehr.

Neue Freie Presse am 16.5.1915

Man kann von Wien aus mit dem Zug um 1 Uhr 18 Minuten in Basel eintreffen oder um 4 Uhr 25 Minuten. Je nachdem. Und dann? Dann steht im Kursbuch noch eine Reihe anderer Städte: Ostende, London, Paris. Aber in den Rubriken, in denen die Ankunftszeiten vermerkt sein sollen und früher auch vermerkt waren, gibt es jetzt nur waagrechte Striche: - - - usw. Ganze Kolonnen solcher Striche. Das bedeutet in der Zeichensprache des Kursbuches: Nichts! Bedeutet: Kein Zug! Diese leeren, durchgestrichelten Rubriken bedeuten den entzweigerissenen europäischen Verkehr; die Zertrennung des wunderbar gesponnenen Netzes, das sonst über unseren alten Erdteil hingebreitet war und Volk mit Volk verband. Das bedeutet Wege, die einst frei und offen lagen und die nun verrammelt sind. Wege, auf denen niemand mehr ins Weite fahren kann, auf denen niemand mehr aus der Ferne herbeikommt. Das Kursbuch ist kleiner, ist schmächtiger als je. Seit wir es kennen, unser ganzes Leben lang, ist das brave alte Kursbuch von Jahr zu Jahr dicker gewesen, umfangreicher, stattlicher. Das hieß dann immer, dass die Welt sich weiter noch erschlossen hatte, und dass es noch mehr Verbindungen in alle Windrichtungen gab. Jetzt ist es abgemagert wie noch nie.

„Von Gesang kann in dieser Oper keine Rede sein“

Erste Voraufführung von Richard Wagners „Tristan“ in München.

Neue Freie Presse am 15.5.1865

In den Münchner Zeitungen wird berichtet: Da die gestrige Generalprobe einer Mustervorstellung gleichkam, so kann man sich über den musikalischen Wert dieses Tonwerks bereits ein Urteil erlauben. Fast alle Urteile bewährter Kenner lauten nicht nur ungünstig, sondern geradezu verdammend.  Richard Wagner hat hier seine Tendenz, auf jede Melodie zu verzichten und die rein deklamatorische Musik mit entsprechender Instrumentierung dem Sinn und Wortlaut des dramatischen Vorganges vollständig anzupassen, auf die äußerste Spitze getrieben. Von Gesang ist in dieser sogenannten Oper wirklich nicht die Rede. Die Stimmen der Sänger und das stark eingreifende Orchester sind einfach verurteilt, mit dem oft ganz sinnlosen Libretto zu seufzen und zu klagen, zu jubeln und zu jauchzen, zu wüten und fast zu brüllen. Die Musik ist nur der Begleiter gefühlvoller oder leidenschaftlicher Worte. Mit Recht gilt diese Oper als der Gipfel der „Zukunftsmusik“ und sie wird, je nachdem sie bleibende Anerkennung oder Verdammung findet, auch mit ihr stehen oder fallen.

Verbotenes Glücksspiel in Wiener Café

Polizeirazzia gegen Hasardspieler.

Neue Freie Presse am 14.5.1915

Anfang Januar war die Polizeidirektion durch anonyme Anzeigen aufmerksam gemacht worden, dass im Café Splendid in der Innern Stadt nahezu täglich von galizischen Flüchtlingen um sehr namhafte Beträge verschiedene Hasardspiele, wie Färbeln und Poker gespielt werde. Am 20. Februar begab sich der Polizeikonzipist Rottensteiner in Begleitung von sechs Polizeiagenten in das genannte Kaffeehaus, wo in dem im ersten Stock befindlichen Spielzimmer an vier Spieltischen Hasard, und zwar an drei Tischen das Spiel Poker, an einem Tisch das Spiel Färbeln gespielt wurde. Nach mehr als einstündiger Beobachtung gab Rottensteiner den Polizeiagenten ein Zeichen, das Spiel zu saisieren (Anm: beschlagnahmen) und die Spieler zur Abgabe ihres Nationales zu verhalten. Die Teilnehmer an den vier Spieltischen wurden von den Polizeiorganen aufgeschrieben und dem Bezirksgericht wegen Übertretung des Hasardspiels zur Anzeige gebracht. Bargeld wurde nicht saisiert, da die Spieler mit Spielmarken spielten.

Dienstag und Freitag fleischlose Tage

Lebensmittelkrise wird merkbar.

Neue Freie Presse am 13.5.1915

Heute ist die Durchführungsverordnung erschienen, durch die in der Woche zwei fleischlose Tage angeordnet wurden. Als solche wurden der Dienstag und der Freitag bestimmt. Die Verordnung tritt sofort in Kraft. Es ist somit Freitag der 14. Mai der erste Tag, an dem Rind-, Kalb- oder Schweinefleisch, sowie Hühner weder in rohem Zustand verkauft, noch ganz oder teilweise daraus hergestellte Gerichte gewerbsmäßig verabreicht werden. Die „Innerei“ (Hirn, Herz, Leber, Lunge, Magen, Zunge Nieren) ist frei von dem Verbot, ebenso Wurstwaren, ferner Gänse, Enten, Tauben, Fische, Wildbret. Private Haushalte sind von der Verordnung nicht berührt.

(Anmerkung: Die landwirtschaftlichen Anbauflächen gingen im zweiten Kriegsjahr ständig zurück, in Oberösterreich um 12,5 %, ähnlich in Niederösterreich. Die Hektarerträge waren nicht mehr vergleichbar mit der Vorkriegszeit, es fehlte an Arbeitskräften in der Landwirtschaft, es gab auch Widerstand der bäuerlichen Bevölkerung gegen die staatlichen Bewirtschaftsungsmaßnahmen, vorhandene Kapazitäten wurden daher nicht voll genützt. Die österreichische Ernte erreichte 1915 nur mehr knapp die Hälfte des Jahres 1914. Die Erträge aus Ungarn kamen der Zivilbevölkerung nicht zu Gute: Sie dienten zu einem großen Teil der Versorgung der Soldaten. Durch die schlechten Ernteergebnisse wurde die Viehfütterung beeinträchtigt und es kam zur Krise bei der Fleischversorgung. Es kam zu Spannungen mit den Ungarn, denen man den Vorwurf machte zu wenig Fleisch zu liefern. Der österreichische Ministerpräsident Stürgkh schrieb einen bösen Brief an seinen ungarischen Kollegen Tisza, in dem er sarkastisch darauf hinwies, dass man ungarische Schweine sehr wohl, österreichische Menschen aber nicht schlachten könne. Im September 1915 kam es dann zu drei fleischlosen Tagen, mit einer Ausnahme: Schaffleisch.)

Getrübte Freude im Wiener Volksgarten

Kein Trinkwasser, aber eine Toilettengebühr.

Die Presse am 12.5.1865

Löbliche Redaction! In Folge seiner Centrallage ist der k.k. Volksgarten ein Haupttummelplatz für unsere Kinderwelt geworden. Doch ist die Freude unserer Kleinen getrübt, denn es mangelt ihnen zwar kein Staub, aber wohl – ein Trunk Wasser. Bei Regulierung des Volksgartens hat die Stadterweiterungs-Commission zwar einen zweiten Springbrunnen herstellen lassen, aber an einen Trinkbrunnen hat sie nicht gedacht. Ich glaube demnach einem Wunsche und besser einer Bitte vieler, ja vielleicht aller Wiener zu entsprechen, wenn ich mich an das k.k. Obersthofmeisteramt wende, welchem die Überwachung des k.k. Volksgartens zusteht, und das Ersuchen um baldige Herstellung eines Trinkbrunnens an einem passenden Orte des Gartens stelle. Wie wäre es, wenn auch der Unfug abgeschafft würde, der an einem gewissen Orte im Volksgarten herrscht. Jedem Besucher dieses Ortes, sei es ein Erwachsener oder ein Kind, wird dort eine Taxe von 1-2 kr. abverlangt. Sollte diese Taxe nicht mehr ein genommenes als ein gegebenes Privilegium des Aufsehers sein? Wien, 8. Mai 1865 A. Sch.

Der Hass zwischen Russen und Ukrainern

Gastkommentar eines ukrainischen Reichsratsabgeordneten.

Neue Freie Presse am 11.5.1915

Wer sich die Mühe nahm, die Geschichte des ukrainischen Volkes zu studieren, musste wissen, dass nicht leicht ein Volk solche berechtigte Ursache hat, ein anderes zu hassen, wie gerade die Ukrainer die Russen. Mit Hinterlist haben die Moskowiter um die Mitte des vierzehnten Jahrhunderts aus dem Untergang unserer Reiche Kijew und Halytsch für ihre Großmannsucht Vorteil gezogen. Mit den Waffen in der Hand und, seit unserem Volk der Gebrauch derselben durch endgültige Vernichtung jeder selbständigen staatlichen Organisation genommen wurde, in düsteren Schreibstuben mit der Feder wird seither der Kampf der Ukrainer gegen die Russen geführt. Den Russen ist bekannt, dass in Österreich die gesamte ukrainische Intelligenz mit ihrer Feder literarische Produkte liefert, die von den unterdrückten Stammesbrüdern in der russischen Ukraina mit Heißhunger verschlungen werden und dort den Gedanken der Losreißung der Ukrainer vom russischen Reich nicht schlummern lassen. Im jetzigen Krieg hat sich die österreichische Ukraine als ein Schutzwall gegen Russland bewährt, und alles muss aufgeboten werden, damit diese Feste im Osten auch in Zukunft der österreichischen Monarchie erhalten bleibe.

Die Erzählungen der Geretteten

„Lusitania“ sank nach dem zweiten Torpedo.

Neue Freie Presse am 10.5.1915

Nach Mitteilungen von Geretteten der „Lusitania“ war es ein heiterer, ruhiger und sonniger Nachmittag, als das Schiff torpediert wurde. Die meisten Passagiere hatten eben gefrühstückt und standen auf dem Deck, um nach der irischen Küste auszuspähen, als plötzlich ein weißer Streifen gesehen wurde, der sich durch das blaue Wasser dem Schiffe näherte. Ein schrecklicher Krach folgte. Das ganze Schiff bebte und begann zu wenden, in der Hoffnung, die Küste zu erreichen. Da wurde es von einem zweiten Torpedo getroffen. Es neigte sich schnell auf die Seite und sank in 20 bis 25 Minuten nach der ersten Explosion. Die Boote an der Backbordseite konnten nicht niedergelassen werden, weil der Dampfer schief lag. Einige Seeleute sahen für einen Augenblick das Unterseeboot; dieses tauchte jedoch rasch unter und erschien nicht wieder. Alle Geretteten bezeugen, dass sich die Passagiere und die Bemannung bei der Ausbootung außergewöhnlich ruhig verhielten. Die Frauen und Kinder wurden zuerst in die Boote gelassen. Als der Dampfer sank, zog er fünf Boote in den Strudel hinab. Vor dem Untergehen des Schiffes sprangen viele ins Wasser und wurden mit dem Strudel hinabgerissen, mit Ausnahme derjenigen, die sich an Wrackstücke geklammert hatten.

"Lusitania" - Stunde der Schuldzuweisungen

Deutschlands Ehre ist „fleckenlos“.

Neue Freie Presse am 9.5.1915

Wir hören es schon, das Geschrei von Barbarei und Verbrechen, das die Hetzer wieder gegen Deutschland anstimmen. Dennoch, die Frage der Schuld kann nicht einen Augenblick bezweifelt werden. Es gab viele, die es nicht begriffen, warum die deutsche Admiralität mit so peinlicher Gewissenhaftigkeit kundgab, die Küsten um England und Irland seien Kriegsgebiet, und jedes Schiff, das dort landen wolle, tue dies auf eigene Gefahr. Deutschland kann sich jetzt auf dieses feierliche Wort berufen und allen, die etwa klagen würden, seine fleckenlose Ehre entgegenhalten. Noch mehr: Gerade diese Fahrt der „Lusitania“ wurde zum Anlass besonderer Warnungen. Die Nummer des englischen Blattes ist vor uns, die mit schändlichem Hohn über die Mitteilung spottete, die von der deutschen Botschaft in Washington an die Reisenden gemacht worden war. Es ist beinahe romantische Ehrlichkeit, wie Deutschland in diesem Fall vorgeht. Aber was wollte man von diesen unbeholfenen Deutschen, die alles immer voraussagen, was sie tun wollen! Haben wir nicht gehört, mit welchem Triumph Churchill die Ziffern der angekommenen und der abgereisten Schiffe zum Besten gab? Im Notfall haben wir unsere Kanonen, im Notfall schließen wir die Schotten, im Notfall fahren wir mit dem Leck in den Hafen. Und so fuhr die „Lusitania“ ab.

Der Untergang der „Lusitania“

Britischer Passagierdampfer von Torpedo getroffen und gesunken.

Neue Freie Presse am 8.5.1915

Eines der größten Passagierschiffe der Welt ist an der irischen Küste von einem Torpedoschusse getroffen worden und gesunken. Wie sehr auch der Gedanke an den Untergang so vieler Menschen bewegt und wie sehr auch das Mitgefühl mit der Einsicht von den harten Notwendigkeiten des Krieges kämpft, ist dennoch der Eindruck, dass sich ein großes Ereignis im Seekrieg vollzogen habe und dass auch das englische Volk durch dieses Unglück nachdenklich werden müsse, in diesem Augenblick stärker als jede andere Empfindung. Höhnisch ist von den englischen Ministern wiederholt erklärt worden, der Seeverkehr sei durch deutsche Unterseeboote nur wenig gestört und Churchill machte den leichtfertigen Ausspruch: Das Geschäft wie gewöhnlich. England konnte jedoch sein größtes und prächtigstes Schiff nahe von der irischen Küste und einem der wichtigsten Häfen nicht vor den Angriffen der Unterseeboote schützen. Der Untergang der „Lusitania“ ist gleichwertig mit einer verlorenen Seeschlacht und in gewissem Sinne noch ernster. Die Unsicherheit, die auf den Passagierverkehr übergreift, stört das tägliche Leben in England und bedroht die Transportwege für die Truppen und vielleicht auch für die aus Amerika kommende Munition. Gewiss ist auch, dass die Verluste an Menschenleben auf der „Lusitania“ und der Schmerz der Familien dazu beitragen könnte, das Volk zur Besinnung zu bringen und dem Frieden geneigter zu machen.

Anmerkung: Die Versenkung des Luxusdampfers „Lusitania“ mit 1959 Menschen an Bord hat weltweite Empörung ausgelöst. „Es gibt in der Kriegsgeschichte keine einzelne Tat, die in ihrer Unmenschlichkeit und Grausamkeit mit dieser vergleichbar wäre“ schrieb damals die New York Times. Die „Neue Freie Presse“ brachte die erste Meldung, die oben zitiert wird, in der Abendausgabe vom 8. Mai, es waren noch wenig Fakten bekannt. Der Ton der „Neuen Freien Presse“ ist im Vergleich zu den deutschen Statements stark gemäßigt. Kronprinz Wilhelm telegrafierte aus seinem Hauptquartier an den kaiserlichen Vater: „Hier große Freude über die Torpedierung der Lusitania.“ Und die „Westfälische Tageszeitung" triumphierte: „Endlich ist unseren U-Booten ein großer Fang gelungen … Wir Deutschen freuen uns von ganzem Herzen über den gelungenen Schlag und sehen dem allgemeinen Wutgeheul und Entrüstungsschrei kühl lächelnd entgegen … Keine Sentimentalität; Kampf bis aufs Messer mit dem gemeinen Krämervolk …!“

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Buffalo Bill’s Truppe gastiert in Wien

43 Büffel in den Straßen Wiens.

Die Presse am 7.5.1890

Buffalo Bill’s Truppe ist gestern um halb 9 Uhr auf dem Lastenbahnhof der Nordbahn angekommen. Außer den Indianern und Cowboys – im Ganzen 200 und etliche Personen – führte der Zug 225 Pferde, 4 Maultiere und 43 Büffel mit: viele Lowries waren mit Gerätschaften und dem Personalgepäck beladen. Die Auswaggonierung ging in lebhafter Weise vor sich und boten die einzelnen, nur vom Schein mehrerer Stangenlaternen beleuchteten Gruppen malerische Bilder dar. Nach ca. anderthalb Stunden war zuvörderst die „lebendige Fracht“ aus dem Zug herausgebracht und eine stattliche Cavalcade von 200 Reitern setzte sich in Bewegung, um durch den Viaduct und die Kronprinz-Rudolfstraße zu der Arena zu reiten, welche neu erreichtet worden ist und achttausend Personen Platz gewährt. Die Büffel wurden von Mexicanern zu Pferde im Rudel durch die Straße getrieben. Noch im Lauf der Nacht wurden auf dem in der Nähe der Arena reservierten Lagerplatz die Zelte – sechzig an der Zahl – aufgeschlagen und die Tiere angepflöckt. Donnerstag findet eine Galavorstellung vor geladenen Gästen statt.

Wien braucht eine vernünftige Mülltrennung

Das System des Abtransports durch „Mistbauern“ ist überholt.

Neue Freie Presse am 6.5. 1915

Nachstehend einige der Zuschriften, die uns aus dem Leserkreis über das Thema „Die Fliege und der Mistbauer“ zugegangen sind: „Es handelt sich nicht nur darum, der Unreinlichkeit ein Ende zu bereiten, die der Mistbauer verursacht, sondern auch das Kapital zu verwerten, das durch den Mistbauer zugrunde geht. Beides ist zu erreichen, indem jeder Partei zwei Gefäße mit Schiebdeckel zur Verfügung gestellt werden, so dass in dem einen die Küchenabfälle, in dem anderen die Asche und der Kehrricht gesammelt werden. Die vollen Gefäße sind abends vor die Haustür zu stellen, von wo sie nachts abgeführt werden, indem der Fuhrmann gleichzeitig für jeden vollen Kübel dem Hausbesorger einen leeren ausfolgt. Das Verwertungserträgnis aus den Abfällen deckt die ganze Manipulation. Man sollte sich doch wenigstens in einem Bezirk zu einem Versuch entschließen, um sich zu überzeugen, dass nur auf diese Weise das Problem der Mistabfuhr modern gelöst werden kann.“ – „Wenn die Gemeinde Wien eine hygienisch einwandfreie Kehrichtabfuhr kennen lernen will, so sende sie eine Kommission nach Linz. Dort und in Urfahr wird sie viel Neues und Fortschrittliches entdecken.

(Anmerkung: Der Mistbauer war eine typische Figur im alten Wien. Es handelte sich um Privatunternehmer, die aufgrund einer 1839 erlassenen Magistratsverordnung zum Abtransport des Abfalls verpflichtet wurden und mit offenen Pferdewagen (oder Kastenwagen) an bestimmten Tagen aus den Haushalten Asche, Abfälle usw. abholten. Dem Wagen ging ein Mann voraus, der eine Glocke läutete und damit die baldige Ankunft des Mistbauers ankündigte; auf dem Wagen selbst stand ein Mann, der von den Hausfrauen (in „besseren" Gegenden den Dienstmädchen) die „Misttrücherln", in denen die Abfälle gesammelt wurden, in Empfang nahm und auf das Plateau des Wagens leerte. War der Wagen voll, wurde der Mist auf Mistablagerungsplätzen („Deponien") deponiert, das heißt entleert (beispielsweise Bruckhaufen, Bretteldorf, Laaer und Wienerberg); auf diese Art wurden an diesen Orten Niveauplanierungen vorgenommen. Nicht selten ließen die Mistbauer Metall, Glas, Hadern oder Papier aussortieren, um diese Materialien zu verkaufen. In Wien wurde der Mistbauer, der jahrzehntelang seine Tätigkeit ausübte, durch das hygienischere, ab 1927 eingeführte Colonia-System ersetzt, in den Gebieten am Stadtrand und in den noch selbständigen Orten der Umgebung Wiens (heute 23. Bezirk bzw. Perchtoldsdorf, Maria Enzersdorf usw.) übte er noch in den 30er Jahren des 20. Jahrhunderts seine Tätigkeit aus. F. Czeike).

Deutsche an den Pranger gestellt

Willkürakte gegenüber Botschaftspersonal in Moskau.

Neue Freie Presse am 5.5.1915

Die Kultur eines Volkes lässt sich am besten aus seinem Verhalten gegen die Frauen ersehen. Am deutschen Generalkonsulat in Moskau war Fräulein Selma Meyer als Maschinschreiberin angestellt und zur Verfügung des amerikanischen Konsulates zurückgeblieben. In ihr glaubte die Polizei eine besonders wichtige Persönlichkeit entdeckt zu haben und nahm verschiedene Hausdurchsuchungen vor, natürlich ohne Erfolg. Schließlich wurde Fräulein Meyer um vier Uhr früh auf den Jansku Utschastok (Anm: Ein Bezirksgefängnis)  gebrac ht und dort in den am Eingang angebrachten Käfig gesteckt. Es ist dies ein 50 Zentimeter tiefer, vergitterter Raum, worin noch eine drei Personen Raum gewährende Bank angebracht ist, sodass man kaum stehen kann. Später steckten sie noch einen vollständig verkommenen Mann hinein, der seit Wochen in einer Gosse gelegen haben musste und nicht einmal Hosen anhatte. Das Publikum sammelte sich vor dem Käfig, verhöhnte Fräulein Meyer, rief immer „Niemka“ (Anm.: „Deutsche“) und tanzte schließlich in hysterischer Erregung um den Käfig herum. Sie blieb dort bis halb 1 Uhr, dem Hohn des Publikums ausgesetzt, bis sie es nicht mehr aushalten konnte und mit Erfolg „wilde Frau“ spielte. Fräulein Meyer wurde dann in ein Zimmer gebracht, wo sie die ganze Nacht verblieb und längere Zeit ohne Kleider gelassen wurde; dann wurde sie in ein unglaublich unsauberes Untersuchungsgefängnis gesteckt. Drei Monate später wurde sie in der dünnen Bluse, die sie bei der Verhaftung trug, per Etappe nach Wolodga gebracht. In Petersburg kam sie ins Frauengefängnis in Einzelhaft.

Großer Schlachtenerfolg an der Ostfront

Sieg in der Durchbruchsschlacht bei Gorlice-Tarnow.

Neue Freie Presse am 4. 5. 1915

Das Ereignis des gestrigen Tages war der gewaltige Erfolg, den die verbündeten Truppen gegen die russische Front in Westgalizien errangen. Die bekannten Kriegsvorgänge haben es mit sich gebracht, dass die Russen in die Karpaten, deren sie sich ursprünglich zum Schutz der Südflanke ihrer russisch-polnisch-westgalizischen Front bemächtigen wollten, immer neue Kräfte warfen, hier eine Hauptentscheidung anstrebten, wobei sie Schiffbruch erlitten.  Nach gründlicher Artillerievorbereitung, die alles in den Schatten stellt, was bisher an Kanonaden auf dem nordöstlichen Kriegsschauplatz geleistet wurde, brachen am südlichen Flügel die verbündeten deutschen und österreichisch-ungarischen Truppen vor und erstürmten im ersten Anlauf die starken russischen Stellungen  in der über 40 Kilometer breiten Front von der Biala über Gorlice bis hoch hinauf ins Karpatengebirge. Der Stoß wirkte geradezu zerschmetternd. Viele tausend Gefangene, unübersehbares Kriegsgerät, Geschütze und Maschinengewehre blieben in den Händen der Sieger.  … In zwei Extraausgaben hat die „Neue Freie Presse“ der Wiener Bevölkerung von dem großen Sieg der österreichisch-ungarischen und der deutschen Armee von dem Durchbruch der ganzen Front, von der Flucht des Feindes und seiner Verfolgung durch die verbündeten Truppen Kenntnis gegeben. Eine Welle freudiger Bewegung flutet durch die ganze Stadt. Die ersten Fahnen flattern bereits im Frühlingswind. Bereits gleicht die Ringstraße, die Jubilarin dieser Tage, einer Via triumphalis.

Arbeiterschaft feierte ohne Ausschreitungen

Der friedliche Staatsbürger ist jetzt beruhigt.

Die Presse am 3.5.1890

Wien, 2. Mai. Die internationale Arbeiterfeier am 1. Mai ist bei uns in Österreich und ebenso jenseits der Leitha, vereinzelte kaum nennenswerte Ausnahmen abgerechnet, unter Aufrechterhaltung einer musterhaften Ordnung vorübergegangen. Auch in den anderen Ländern Europas nahm der internationale Feiertag einen ähnlichen, äußerlich auch für den friedlichen Staatsbürger keineswegs abschreckenden Verlauf. Die gesamteuropäische „Verlustliste“, welche sich aus den Bulletins vom gestrigen Tag zusammenstellen lässt, ist nicht größer als jene des Branntweinschänken-Krawalls, der sich unlängst bei uns in Neulerchenfeld abgespielt und innerhalb wie außerhalb der schwarz-gelben Grenzpfähle den Anlass zu dem rasch sich verbreitenden Wahn gegeben haben, Österreich gehöre zu den von der subversiven socialistischen Partei gründlich unterwühlten Territorien. Da im Verlaufe des gestrigen Tages jene pessimistischen Befürchtungen, in die man sich durch ein Zusammentreffen einer ganzen Reihe verschiedenartiger Verdachtsmomente und durch eine nervöse Behandlung der Frage vom blauen Maitage seitens vieler publicistischer Organe hatte hineinhetzen lassen, nicht in Erfüllung gegangen sind, so scheint man wenigstens bei uns zu Lande mit gewohnter sanguinischer Beweglichkeit wieder ebenso schnell zum Optimismus umsatteln zu wollen und geneigt zu sein, die Bedeutung der gestrigen internationalen Kundgebung der Arbeiterschaft zu unterschätzen.

Die Wiener Ringstraße ist eröffnet

Maienstrauß für die Kaiserin.

Neue Freie Presse am 2.5.1865

Wien, 1. Mai. Als nach dem kaiserlichen Wort, welches die Ringmauern der Stadt fallen machte, die ersten Häuser auf der Ringstraße entstanden, da spielten diese frühesten Sprösslinge der Stadterweiterung in ihrer Vereinzelung eine fast trübselige Rolle. Nach und nach wurden sie zwar aus ihrer Einsamkeit gerissen, sie erhielten eine gar stattliche Gesellschaft, doch haftete an der Ringstraße bis zuletzt der Charakter des  Unvollendeten, Halbfertigen. Der Tag, an welchem sie die Weihe des Ganzen und Vollendeten erhalten sollte, war erst heute gekommen. Und darum prangten heute die Palastreihen der Ringstraße in festlichem Schmucke. Aus allen Fenstern grüßten Fahnen aller Farben, Reisiggirlanden wanden sich von einer Fensteröffnung zur andern, und auf den mit Teppichen ausgeschlagenen Balcons harrten zahlreiche Gesellschaften des neuen Schauspiels der ersten Praterfahrt über die Ringstraße. … Um halb 5 Uhr ward in allen Gruppen eine freudige Bewegung sichtbar. Vom Kärntnerring nahte sich ein sechsspänniger Hofzug mit dem kaiserlichen Paare; der Kaiser in der Uniform eines Dragoner-Obersten, die Kaiserin in einem veilchenblauen Spitzenkleide und weißer Mantille. … Während der Rede des Bürgermeisters überreichte eines von zwölf weiß, rot und blau gekleideten Mädchen Ihrer Majestät der Kaiserin einen „Maienstrauß“, und Ihre Majestät geruhte die Kleine zu fragen, wie sie heiße. „Marie Pfeifer“, war die Antwort. „Leben Ihre Eltern noch und wer ist denn Ihr Vater?“ – „Ja, Eure Majestät“, sagte die Kleine, „und mein Vater ist Kleidermacher.“ – „Besuchen Sie auch die Schule, und welche?“ – „Die Pfarrschule am Hof“, sagte Marie Pfeifer. „Ich danke Ihnen, liebes Kind“, sprach Ihre Majestät, die Kaiserin. 

Mitschuld Englands am Lincoln-Mord

Hetzartikel tragen Mitschuld.

Neue Freie Presse am 1.5.1865

„Sic semper tyrannis!“ rief der Elende, der den trefflichen, gutherzigen Mann meuchlings niederschoss. Ach, die „Tyrannen“ sind besser geschützt, als Abraham Lincoln es war! Zu ihnen dringen nicht die „Boten“ durch eine unverschlossene, unbewachte Tür. Die Tyrannen haben Wachen vor den Türen; sie sind von Spähern umringt; sie tragen Stahlpanzer. Unter den republikanisch einfachen Männern des Nordens von Amerika gibt es keine Tyrannen. Wohl aber gibt es unter den rebellischen Südländern despotische Naturen; sie, die ein Volk von vier Millionen in Knechtschaft hielten – sie sind Tyrannen. „Der Tyrann Lincoln!“, das war seit Jahren der beständige Refrain englischer Pressartikel. Die Kugel, die Lincoln tötete, ist aus den Lettern solcher Artikel gegossen; das Schlachtmesser ist an englischem Wetzstein geschärft.

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