Achitekt Eisenman: Lasst Kinder am Holocaust-Mahnmal spielen

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FILE GERMANY HOLOCAUST MEMORIAL ANNIVERSARY(c) APA/EPA (STEPHANIE PILICK)
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Den Architekten des Berliner Holocaust-Mahnmals stört es nicht, wenn Kinder im Stelen-Feld spielen. Auch die Imbissstände am Mahnmal machen ihm nichts aus.

Peter Eisenman, Architekt des Holocaust-Mahnmals in Berlin, findet nichts dabei, dass Kinder und Jugendliche in der Gedenkstätte spielen. "Sowas gibt es auch in katholischen Kirchen", sagte Eisenman. Auch die Imbissstände an der Seite stören ihn nicht. Zehn Jahre nach der Einweihung habe sich das Denkmal bestens ins Stadtbild eingefügt. "Es sieht weder aus wie ein Mahnmal noch wie ein Friedhof."

Auch den Vorwurf, Besucher würden über die Gestalt des Mahnmals rätseln, sieht der 82-Jährige gelassen. Das Feld mit 2700 teilweise meterhohen Betonsteinen schaffe den Rahmen für die persönliche Erfahrung. Man könne die Form, wie Menschen des Holocausts gedenken, nicht anordnen.

Kein Widerstand mehr gegen "Ort der Information"

Sein anfänglicher Widerstand gegen den zunächst nicht geplanten "Ort der Information" unter dem Mahnmal sei falsch gewesen, sagte der US-Amerikaner. Das Mahnmal habe damit eine weitere Dimension erhalten. "Es ist unmöglich, den Mord an Millionen Menschen darzustellen - aber man kann die Geschichte nachzeichnen."

Das Denkmal für die ermordeten Juden Europas war am 10. Mai 2005 eröffnet worden. Seitdem haben 4,5 Millionen Menschen allein die unterirdische Gedenkausstellung besucht.

(APA/dpa)

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