Sudetendeutsche: Brünn bedauert Vertreibung - und erntet Kritik

Die Stadtverwaltung von Brünn billigte eine "Erklärung der Versöhnung und der Zukunft".

Brünn/Wien. Scharfe Kritik erntet die Stadtvertretung von Brünn wegen einer Erklärung, in der sie die Vertreibung der deutschsprachigen Bevölkerung nach dem Zweiten Weltkrieg bedauert: Politiker sollten nicht die Geschichte bewerten und interpretieren, mahnte der südmährische Kreishauptmann Michal Hašek. „Wer hat sich denn für die Vertreibung der Tschechen im Herbst 1938 in Südmähren entschuldigt?“, fragte er.

Die Stadtvertretung von Brünn hat die „Erklärung der Versöhnung und der Zukunft“ am Dienstag angenommen. Darin bedauert sie „aufrichtig die Ereignisse vom 30.Mai1945 und der folgenden Tage, als tausende Menschen zum Abgang wegen des Prinzips der Kollektivschuld gezwungen wurden“. Die Ereignisse sollten als „unseliges Memento“ im Gedächtnis bleiben, so Oberbürgermeister Petr Vokal. (ag.)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 22.05.2015)

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