Vor 200 Jahren: Der weltweit erste Eisenbahnunfall mit Toten

(c) Wikimedia Commons
  • Drucken

Am 31. Juli 1815 wird die "Mechanical Traveller", eine Lokomotive mit "Beinen", durch eine Kesselexplosion zerstört. Bis zu 16 Menschen sterben.

Brunton's "Mechanical Traveller" war eine der ersten dampfbetriebenen Eisenbahnen der Welt. Hinten an der Lokomotive waren "Beine" angebracht. Diese sollten die Lokomotive vorwärts stemmen. William Brunton brachte die als "Dampfross" bezeichnete Maschine in den "Buttterley Iron Works", bei denen Brunton beschäftigt war, zum Einsatz. Mit einer Geschwindigkeit von rund vier km/h bewegte sich die "Mechanical Traveller" auf den Gleisen der "Newbottle Colliery", einer Kohlegrube, fort.

Die Besitzer der Kohlegrube waren jedoch nicht zufrieden mit dem Dampfross, woraufhin Brunton eine neue, stärkere Maschine mit einem größeren Dampfkessel konstruierte. Zur öffentlichen Vorführung strömten am 31. Juli 1815 viele Neugierige, die die Maschine im Einsatz sehen wollten. Dabei kam es zur Katastrophe. Der schmiedeeiserne Kessel explodierte und tötete zwischen 13 und 16 Zuschauer. Daraufhin wurde das Eisenbahn-Projekt aufgegeben. Ursache dürfte menschliches Versagen gewesen sein: Der übereifrige Fahrer der "Mechanical Traveller" überlastete den Dampfkessel, bis dieser explodierte.

Heute gilt die Katastrophe als das weltweit erste Eisenbahnunglück, bei dem eine größere Anzahl von Toten zu beklagen war. Bis zum Eisenbahnunglück von Versailles 1842, das mindestens 50 Menschen das Leben kostete, war es der schwerste Eisenbahnunfall.

(phu)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.