Main-Donau-Kanal Karlsgraben war wohl nie funktionstüchtig

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Karl der Große befahl 793 den Bau, der eine Wasserstraße von Nordsee bis zum Schwarzen Meer ermöglichen sollte. Doch der Kanal soll nie vollendet worden sein.

Wissenschafter wollen bis 2018 endgültig klären, ob der von Karl dem Großen angeordnete Bau eines Schifffahrtswegs zwischen Main und Donau jemals vollendet wurde. Einen Zwischenstand der vor vier Jahren in Nordbayern begonnenen Ausgrabungen gab deren Leiter Lukas Werther der dpa am Mittwoch bekannt: "Es spricht vieles dagegen, dass der Karlsgraben jemals komplett funktionstüchtig war."

Im Jahr 793 befahl Karl der Große den Bau eines Kanals von der Altmühl zur Rezat. Der Karlsgraben, auch Fossa Carolina genannt, sollte beim mittelfränkischen Treuchtlingen in Bayern die Flusssysteme von Rhein, Main und Donau verbinden. Heute sind noch eine etwa 500 Meter lange Wasserfläche und angrenzende Erdwälle erhalten.Ob der Kanal je benutzt wurde, darüber gibt es in der Literatur widersprüchliche Angaben.

Die neusten Forschungsergebnisse zeigen, dass der Kanal zwar bis unmittelbar an den Bachlauf der Rezat ausgeschachtet worden war. "Allerdings fanden wir Holzeinbauten nur auf der einen Kanalseite, die andere Seite wurde offenbar nicht mehr abgeschlossen", sagte Werther. "Sehr wahrscheinlich wurden nur einzelne Segmente abgeschlossen, so wie es alte Quellen auch beschreiben".

(APA/dpa/Red.)

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